Schweiz

Am Flughafen staut sich das Gepäck – Personal ist am Anschlag

Sommerferien

Am Flughafen staut sich das Gepäck – Personal ist am Anschlag

09.07.2022, 09:41 Uhr
· Online seit 09.07.2022, 09:30 Uhr
Der Flughafen Zürich kämpft mit Hunderten verwaisten Gepäckstücken. Diese müssen aufwendig an ihre Besitzerinnen und Besitzer weitergeleitet werden. Die Reisenden suchen derweil nach Wegen, sich gegen den Verlust von Gepäck zu wappnen.
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125 Gepäckwagen mit gestrandeten Koffern stehen aktuell am Flughafen Zürich – und es werden immer mehr. Der Grund für den Stau sind verspätete Flüge sowie Passagiere, die ohne ihr Gepäck in Zürich landen, wie der «Zürcher Unterländer» berichtet.

Die von ihren Besitzerinnen und Besitzern getrennten Gepäckstücke müssen per Kurier zugestellt oder für den Transit zwischengelagert werden. Für das Abfertigungsunternehmen Swissport bedeute das einen enormen Mehraufwand.

Kofferproblem könnte sich weiter verschärfen

Swissport schlage deshalb Alarm. Zurzeit müsse fünfmal mehr Gepäck nachgeliefert werden als im Normalbetrieb. Die Herausforderung sei, dass sich diese zusätzlichen Aufgaben mit den Gepäckstücken von den täglich neu ankommenden Flügen kumulieren und mit dem vorhandenen Personalbestand für den regulären Flugverkehr nicht abgedeckt werden können. «Dadurch verzögert sich der Gepäckverarbeitungsprozess immer weiter», wird eine Swissport-Sprecherin zitiert.

Nun stehen die Sommerferien in der Schweiz und dem restlichen Europa an. Das Problem wird sich dadurch noch verschärfen, wie der Unterländer schreibt. Hinzu kommt: In mehreren europäischen Ländern traten Flughafenmitarbeitende aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen bereits in den Streik. Swissport rechnet damit in der Schweiz aktuell nicht, man sei in stetigem Austausch mit den Mitarbeitenden. Einzelne Protestaktionen liessen sich aber nicht ausschliessen.

Boom bei GPS-Trackern

Das Chaos an den Flughäfen belastet das dortige Personal, aber auch die Passagiere machen sich offenbar Sorgen um ihr Gepäck. Ein Zeichen hierfür ist laut «20 Minuten» der aktuelle Boom bei GPS-Trackern. Deren Absatz sei bei Digitec Galaxus in einem Jahr um 163 Prozent gestiegen.

Ob die GPS-Tracker gekauft würden, um im Notfall einen verloren gegangenen Koffer per App zu lokalisieren, sei letztlich nicht zu belegen. Die Vermutung liege allerdings nahe, dass Reisende so versuchten, sich gegen einen möglichen Verlust zu wappnen.

(osc)

veröffentlicht: 9. Juli 2022 09:30
aktualisiert: 9. Juli 2022 09:41
Quelle: ZüriToday

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