Schweiz

Benzin statt Diesel getankt? Achtung das Brandrisiko

Tankstopp

Benzin statt Diesel getankt? Mit diesen Tipps wird das Missgeschick nicht zum Drama

· Online seit 16.09.2023, 10:29 Uhr
Fast 10'000 Mal jährlich landet in der Schweiz die falsche Treibstoffsorte im Tank. Ein Missgeschick, das zu einer saftigen Rechnung führen kann. Die Beachtung weniger Faustregeln hilft, damit eine Fehlbetankung glimpflich ausgeht.
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In Gedanken oder in Eile, ein anderes Auto oder eine nicht vertraute Tankstelle – kurz einmal nicht aufgepasst, und schon ist der falsche Treibstoff im Tank. Ein Fehler, der häufiger vorkommt als man denkt. Fast 10'000 Mal pro Jahr wird in an einer Schweizer Tankstelle Benzin und Diesel verwechselt.

Vor allem Benzin im Dieseltank

Dass Benziner mit Diesel betankt werden, ist selten: Der grössere Diesel-Zapfhahn passt nicht in den Benzin-Stutzen. Umgekehrt passiert es häufiger. Vor 30 Jahren vertrugen Diesel betriebene Fahrzeuge noch eine geringe Menge Benzin. Moderne Dieselmotoren und deren komplexe Einspritzungs- und Abgasreinigungsanlagen tolerieren heute aber selbst geringe Mengen Benzin nicht mehr.

Dazu kommt: Benzin im Diesel erhöht das Brandrisiko. Egal, ob Benzin im Diesler oder Diesel im Benziner: Wer weiterfährt, riskiert Schäden. Solche können bei neueren Dieselfahrzeugen auch entstehen, wenn aus Versehen AdBlue in den Dieseltank statt in den separaten AdBlue-Tank gefüllt wurde.

Nach Fehlbetankung nie Motor starten

Was tun, wenn man die Fehlbetankung noch an der Tankstelle bemerkt? Falls der Tankvorgang noch läuft, muss dieser sofort gestoppt werden. Ganz wichtig: Jetzt keinesfalls den Motor starten! Auch dann nicht, wenn es nur wenige Liter waren oder man die Zapfsäule für andere freimachen möchte. Denn sobald der Motor gestartet wird, landet der falsche Treibstoff im Motor. Dann droht ein Motorschaden oder mindestens eine teure Revision. Da bereits bei eingeschalteter Zündung die Treibstoffpumpe aktiv sein kann, sollte man auch die Zündung nicht aktivieren.

Wenn man nach einer falschen Betankung bereits unterwegs ist, ist schnelles Handeln gefragt. Wenn das Auto zu ruckeln oder zu stottern beginnt, sollte man so schnell als möglich rechts ranfahren, sofort den Motor ausschalten, die Warnblinker einschalten und das Pannendreieck aufstellen.

Professionelle Hilfe holen

Nach einer Fehlbetankung ist es wichtig, dass man sich professionelle Unterstützung holt. Die eigene Garage, der Mobilitätsservice des Autoherstellers oder ein Pannendienst können weiterhelfen.

In seltenen Fällen, bei geringen Mengen des falschen Treibstoffs in einem älteren Auto, ist es möglich, «richtigen» Treibstoff nachzutanken und weiterzufahren. In der Regel wird das Auto aber in einen Fachbetrieb geschleppt, um den Tankinhalt abzupumpen und das Treibstoffsystem zu reinigen. Wurde der Motor gestartet, kann es selbst ohne Motorschaden teuer werden. Oft sind solche Schäden von der Autoversicherung nicht abgedeckt.

Richtiger Treibstoff, falsche Qualität

Fehler können auch passieren, wenn man zwar den richtigen Treibstoff (Benzin oder Diesel) tankt, sich aber für eine «falsche» Qualität entscheidet (zum Beispiel Benzin mit 91 statt der in der Schweiz üblichen 95 Oktan). Auch hier gilt: Erstmal den Motor nicht starten, Aufkleber in der Tankklappe (nennt Mindestqualität) und Bedienungsanleitung studieren und im Zweifel die Garage oder eine Helpline kontaktieren.

Grundsätzlich gilt: Ein Treibstoff mit höherer Oktanzahl bringt keinen Vor-, aber auch keinen Nachteil. Eine tiefere Oktanzahl ist heikler. Zwar stellen sich moderne Motoren in der Regel automatisch auf geringere Oktanzahlen ein, doch gilt dies nicht pauschal für alle Fahrzeuge. Es muss mit einer vorläufigen Reduktion der Motorleistung gerechnet werden.

Eine feine, oft unbekannte Hilfe

Vielleicht kennst du das Gefühl, an der Tankstelle nicht zu wissen, auf welcher Seite der Tankstutzen liegt? Mitunter ist selbst Routiniers nicht bekannt, dass es in fast allen Autos einen «Spickzettel» gibt: Neben der Tankanzeige gibt es einen kleinen Pfeil. Dieser zeigt an, auf welcher Seite des Fahrzeugs der Tankstutzen liegt.

(AGVS / ma)

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veröffentlicht: 16. September 2023 10:29
aktualisiert: 16. September 2023 10:29
Quelle: 32Today

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