Bereits am Samstag lädt die kommunistische Organisation «Der Funke» zu einem Treffen im Volkshaus in Biel ein. Die Organisatoren wollen ihre Pläne für die neue Partei vorstellen. Ziel sei die «Weltrevolution» und die Überwindung des Kapitalismus, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Aktuell zählt «Der Funke» rund 300 Anhänger. Bis im Mai wollen die Aktivisten weitere 250 neue Kommunisten von ihren Ideen überzeugen und die alte Organisation auflösen. Neben neuen Mitgliedern werden auch Spendengelder gesucht.
«Bester Zeitpunkt» für Gründung
Laut Dersu Heri, der Vollzeit für Funke als Kommunist und Revolutionär arbeitet, sei jetzt der optimale Zeitpunkt, «um Kommunist in der Schweiz zu sein». Die Corona-Pandemie, die Inflation, das CS-Debakel, Massentlassungen und Kriege – all diese Belege seien ein Zeichen dafür, dass der Kapitalismus am Ende sei.
«Notwendig ist eine Arbeiterregierung, welche die herrschende Klasse entmachtet», so Heri. Man wolle die Leute zu kollektiven Aktionen ermutigen, wie Streiks und Demonstrationen. «Individuelle Gewaltanwendung lehnen wir ab», so Caspar Oertli, der ebenfalls zu den führenden Köpfen der Bewegung gehört.
Medialer Shitstorm ausgelöst
Am 7. Oktober, als die Hamas die Terrorangriffe auf Israel starteten, schlugen sich die Funke-Kommunisten entschieden auf die Seite von Palästina. Das sorgte in den Tagen nach dem brutalen Angriff für einen medialen Shitstorm. Die Aufmerksamkeit brachte sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich. Einige Mitglieder verloren ihren Job, auch sei es nicht mehr möglich, in der Stadt Bern einen Raum für Anlässe zu mieten, so Oerli gegenüber «Berner Zeitung und Bund».
Auf der anderen Seite gab es Zuspruch. Die Zahl der Mitglieder sei seit Oktober stark angestiegen.
(rst)