Quelle: TeleZüri / Beitrag vom 21. Februar 2022
Brian befindet sich seit mehr als fünf Jahren ununterbrochen in Untersuchungs- oder Sicherheitshaft. Wie das Zürcher Obergericht am Dienstagnachmittag mitteilte, müsse er aus der Sicherheitshaft entlassen werden, weil diese nicht länger dauern dürfe als eine zu erwartende Freiheitsstrafe. In diesem Fall sei «eine Fortsetzung der Sicherheitshaft nicht mehr verhältnismässig».
Fall kann vor Bundesgericht kommen
Dem Beschuldigten wird laut Mitteilung vorgeworfen, von Januar 2017 bis Oktober 2018 verschiedene Delikte begangen zu haben. Unter anderem soll Brian in Haft einen Wärter angegriffen haben. Die Strafe, die er dafür voraussichtlich bekommen wird, könnte durch die jahrelange Untersuchungs- und Sicherheitshaft bereits verbüsst sein. Der Entscheid des Obergerichts kann noch an das Bundesgericht weitergezogen werden.
Mit 17 Jahren wurde Brian bekannt
Der mittlerweile 27-Jährige war 2013 unter dem Pseudonym «Carlos» schweizweit bekannt geworden. Der damals 17-Jährige wurde in einer SRF-Sendung portraitiert. Der Sohn eines Schweizers aus Zürich und einer in Paris lebenden Kamerunerin war bis zum damaligen Zeitpunkt mehr als 30 Mal wegen verschiedener Delikte verurteilt worden. Für hitzige Diskussionen sorgte das Sondersetting Brians, das laut Kanton Zürich pro Monat rund 29'000 Franken kostete.
«Justiz will mich erpressen»
Zuletzt sorgte Brian im Juli 2022 für Aufsehen. Der verurteilte Straftäter erhob auf seinem Social-Media-Kanal schwere Vorwürfe. Die Richter als auch die Staatsanwaltschaft wollten ihn erpressen, hiess auf seinem Instagram-Profil.
Brian behauptete, ihm sei von der Staatsanwaltschaft und einem Richter ein Deal vorgeschlagen worden. Er käme am 14. Juli aus dem Gefängnis raus, wenn das Urteil nicht weitergezogen werde. Der 27-Jährige ging laut eigener Aussage nicht auf den mutmasslichen Deal ein. Eine Sprecherin des Zürcher Obergerichts wollte sich zu den Vorwürfen nicht äussern.
(oeb/jos)