Die erstmals in Grossbritannien gefundene neue Coronavirus-Variante zeichnet sich durch 17 Mutationen aus. Gemäss Schätzungen kann sich diese Mutante um bis zu fünfzig Prozent schneller verbreiten. Der Bundesrat verhängte daher am 21. Dezember einen Einreisestopp aus Grossbritannien.
Allerdings zirkulierte die britische Mutation zu dieser Zeit wohl bereits in der Schweiz, wie ein Forschungsteam in einer noch nicht von anderen Fachleuten begutachteten Studie berichten. Die Forschenden der ETH Lausanne (EPFL), des Wasserforschungsinstituts Eawag und der ETH Zürich sequenzierten Bruchstücke der Coronaviren aus 48 Abwasserproben. Diese stammten aus einer Lausanner und Zürcher Kläranlage sowie aus einer eines nicht näher genannten Wintersportgebiets.
Demnach fanden sie in fünf Proben – eine datierte bereits auf den 9. Dezember – die Fingerabdrücke von bis zu drei gemeinsam auftretenden Mutationen, die charakteristisch für die britische Variante sind. Diese Signatur wurde zuvor in keiner klinischen Probe vor dem 24. Dezember nachgewiesen. Vier der positiven Mutanten-Proben stammen aus Lausanne, eine aus dem Wintersportgebiet.
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.01.08.21249379v1.full.pdf