Quelle: Beitrag vom 24.07.2020 / Keystone-SDA
2015, 2016 und 2017 fanden zwischen Bundesanwaltschaft und Fifa informelle Treffen statt, die nicht protokolliert wurden. So trafen sich Michael Lauber und Gianni Infantino, aber auch andere Vertreter der Bundesanwaltschaft und der Fifa, sowie der Walliser Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold. Es bestand ein Tatverdacht auf Amtsmissbrauch und Verletzung des Amtsgeheimnisses. Das Strafverfahren wurde jetzt gegen alle Beteiligten eingestellt.
Lauber nicht von Infantino instrumentalisiert
Dieser Verdacht konnte nicht erhärtet werden, teilte die Bundesstaatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Er konnte sogar entkräftet werden. Die Treffen hätten zwar stattgefunden, doch zu anderen Zwecken. So heisst es: «Namentlich ergaben sich diesbezüglich keine Hinweise auf Verabredungen, Vereinbarungen, Entscheide etc., welche sich auf strafprozessuale Handlungen oder Unterlassungen im gesamten Verfahrenskomplex «Weltfussball» auswirkten oder auswirken sollten.»
Es habe keine Hinweise gegeben, dass Infantino und Arnold Bundesanwalt Lauber instrumentalisiert hätten.
Alle sieben Beschuldigten einvernommen
Das Strafverfahren wurde am 19. Oktober eingestellt. Die Verfahrenskosten müssen zu einem Teil die Beschuldigten der Bundesanwaltschaft übernehmen, zum anderen Teil zahlt der Bund.
Die Bundesanwälte Ulrich Weder und Hans Maurer leiteten gemeinsam die Untersuchung, nachdem der ursprüngliche Bundesanwalt 2021 wegen Befangenheit zurücktreten musste. Die sieben Beschuldigten und Zeuginnen wurden einvernommen, elektronische Daten ausgewertet und Akten gesichtet.
(gin)
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