Während des Lockdowns konnten die Schweizer eine Vielzahl von Produkten nicht so nutzen wie sonst. Dazu zählen auch die Roaming-Dienstleistungen, also das Telefonieren oder mobile Surfen im Ausland auf einem fremden Mobilnetz. Doch Telecom-Kunden erhalten keine automatische Rückerstattung von ungenutztem Roaming-Guthaben. Das zeigt eine Umfrage von Compairs bei Swisscom, Sunrise, Salt und UPC, wie der Vergleichsdienst am Montag mitteilt. «Die Telekom-Anbieter veräppeln ihre Kunden», kritisiert ein Comparis-Telecomexperte.
Zwar habe Swisscom Personen, die unfreiwillig im Ausland feststeckten, Roamingkosten in der Höhe von bis zu 200 Franken erlassen. Eine generelle Abo-Reduktion oder eine Verlängerung der Roaming-Tage für Personen im Inland biete sie laut Comparis aber nicht an. Kunden könnten zu einem reinen Schweizer Abo wechseln, müssten aber massive Einbussen bei der Datenübertragungsgeschwindigkeit hinnehmen, so der Vergleichsdienst.
Nur ein Anbieter erstattet Datenpakete zurück
Bei UPC seien ebenfalls keine Rückvergütungen geplant. Ein Wechsel auf ein Schweizer Abo sei hier ohne Einbusse möglich, allerdings nur mit einer Kündigungsfrist von 30 Tagen. Bei Sunrise sei jederzeit ein Wechsel zu den reinen Schweizer Produkten, ohne Einbusse möglich. Doch auch hier müssten sich die Kunden aktiv um eine Abo-Anpassung kümmern, schreibt Comparis. Einzig Salt erstatte den Kaufpreis für nicht verwendete Datenpakete zurück, aber nur auf Anfrage.
Es sei stossend, dass die Kosten vollumfänglich auf die Kunden abgewälzt werden, sagt der Comparis-Experte. Er fordert: «Die Provider müssten flächendeckend den Kunden mit Roaming-Inklusive-Guthaben einen Teil zurückerstatten bzw. einen Teil der Tage aufs neue Jahr übertragen».
(dpo)