Quelle: Tiktok / FM1Today / Marija Lepir
Nicht verschlossene Haustüren und Velos, unbeaufsichtigte Taschen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder offene Reissverschlüsse von Rucksäcken: In der Schweiz verhalten sich manche hinsichtlich ihres Eigentums recht naiv.
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Virales Tiktok-Video
Diese Art von Vertrauensseligkeit thematisiert ein Tiktok-Video, dass von Swissmeme aufgegriffen wurde. Es zeigt etwa ein Smartphone, das offenbar ohne Beaufsichtigung im Zug am Boden liegt, deponierte Taschen, offene Rucksäcke, abgelegte Kopfhörer und so weiter.
In den Kommentarspalten werden Nachlässigkeiten dieser Art gefeiert. «Love it! Schwimmen gehen - Schlüssel, Handy, Wertsachen auf der Wiese liegen lassen und es passiert nix!», schreibt eine Nutzerin. Ein Anderer: «Mal meine Nintendo Switch im Zug vergessen. An der Info gefragt, wann der Zug hier wieder anhält. Zwei Stunden später dann wieder in den gleichen Zug und Nintendo lag noch auf dem Sitz».
Das Video vermittelt den Eindruck einer Vertrauenskultur, dass es in der Schweiz problemlos möglich ist, auf die Ehrlichkeit der Gesellschaft zu setzen.
Diebstähle nehmen zu
Allerdings finden sich auch zahlreiche Kommentare, die negative Erlebnisse schildern oder zumindest Besorgnis zeigen. Viele äussern, gelinde gesagt, Bedenken hinsichtlich der Migration. Tatsache ist: Laut der polizeilichen Kriminalstatistik haben Straftaten 2023 erneut zugenommen, insbesondere Vermögensstraftaten.
Dort liegt die Zunahme bei satten 17.6 Prozent. Bei rund der Hälfte der 354'967 registrierten Vermögensstraftaten handelt es sich um Diebstahl. Dennoch ist die gefühlte Sicherheit in der Schweiz auf einem guten Niveau und seit 2015 stark gestiegen: Von rund 62 auf 76 Prozent.
SBB raten zur Vorsicht
Gewisse Abschnitte des Videos spielen sich innerhalb von Zügen und möglicherweise anderen öffentlichen Verkehrsmitteln ab. Auf Anfrage von FM1Today raten die SBB zur Vorsicht – man soll persönliche Gegenstände auf keinen Fall unbeaufsichtigt lassen. Ob das im Video wirklich der Fall ist oder nicht, sei nicht klar zu erkennen.
Diebstähle kämen vor. Hotspots oder Linien wo das öfter geschieht, sind laut SBB nicht bekannt.
Die Schweiz gilt als sicher
Gerade im Vergleich mit anderen Ländern steht die Schweiz schon fast traditionell gut da. Im weltweiten Sicherheitsvergleich, dem Global Peace Index 2024, steht unser Land auf Platz sechs, der direkte Nachbar Österreich schafft es auf die drei. Deutschland ist auf dem 20. Platz.
Die Aussage «Das geht nur in der Schweiz» in einem Kommentar trifft so wohl nicht ganz zu. Aber der Ruf der Schweiz ist nicht ganz zu unrecht sehr gut.
(thc)