Quelle: Die Panzer fahren in Etappen von Bülach via Kloten Richtung Gubrist / ZüriToday
Wann und wo findet die Übung statt?
Die Militärübung «Pilum 2022» startete am Dienstag, 22. November. Das siebentägige Manöver findet in den Kantonen Bern, Solothurn, Aargau, Luzern und Zürich statt und ist die grösste Militärübung seit 1989. Solch eine Übung braucht auch entsprechende Vorbereitungszeit: Im 2019 wurde der Entschluss gefasst, die Planungsphase dauerte zwei Jahre. Sie steht also auch nicht in einem direkten Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine.
Wer nimmt teil?
Im Fokus steht die Mechanisierte Brigade 11: Vier mechanisierte Bataillone, ein Logistikbataillon und eine Gebirgsinfanteriekompanie nehmen an der Übung teil. Damit sie einen «Gegner» haben, werden auch eine auf die elektronische Kriegsführung spezialisierte Abteilung und ein Detachement des Kommandos Spezialkräfte beteiligt sein. Insgesamt stehen somit rund 5000 Armeeangehörige im Einsatz.
Im folgenden Video beispielsweise auf der Autobahn:
Quelle: BärnToday
Wieso ist das auch für Zivilpersonen relevant?
Kurz gesagt: Für die Verschiebungen sind die Truppen auf zivile Infrastruktur, sprich Strassen, angewiesen. Das führt unausweichlich zu Verkehrsbehinderungen, beispielsweise bei der Verschiebung der Truppen von Bülach (ZH) in Richtung Gubrist, oder wenn die Panzerverbände vom Waffenplatz Thun (BE) in den Kanton Aargau fahren.
Quelle: BärnToday
Zwar wird laut Armeesprecher Daniel Reist nicht geschossen, doch durch das Verschieben der Panzer kann Lärm entstehen, ausserdem wird es zu Landschäden kommen. Zwar seien die Soldaten angehalten, möglichst sorgfältig und vorsichtig zu fahren, aber: «Es ist nicht zu vermeiden, dass an dem einen oder anderen Ort in ein Feld gefahren oder ein Kreisel beschädigt wird», sagt Reist gegenüber dem SRF. Die Armee wird allerdings für entstandene Schäden vollumfänglich aufkommen.
Was wird genau geübt?
Mit der Verbandsübung «Pilum 22» will die Armee das Zusammenwirken der verschiedenen Elemente einer mechanisierten Brigade überprüfen. Dabei geht es um die Fähigkeit, Land und Leute in einem bewaffneten Konflikt auch am Boden zu verteidigen. «Pilum 22» soll Erkenntnisse liefern, wo die Bodentruppen heute stehen und wie sie sich in Zukunft weiterentwickeln sollen, heisst es auf der Website der Armee.
Quelle: BärnToday / Philippe Flück
Wann war die letzte grosse Übung?
Ein Manöver dieser Grösse erlebten Schweizerinnen und Schweizer zuletzt gegen Ende des Kalten Kriegs: 1989 standen 20'000 Soldaten während der Übung «Dreizack 2» in der Ostschweiz im Einsatz. Drei Jahre davor kam es zur grössten Übung der Schweizer Geschichte: Bei der Übung «Dreizack 1986» nahmen 40'000 Armee- und Zivilschutzangehörige teil.
Wo gibts mehr Informationen?
Für die Dauer der Übung stellt die Armee eine Hotline (0800 0800 85) und eine Mail-Adresse ([email protected]) zur Verfügung. Ausserdem soll auf ihrer Website über Verkehrsbehinderungen informiert werden. Über grössere Verschiebungen gepanzerter Fahrzeuge wird über die regionalen Medien und den Verkehrsinformationsdienst Viasuisse informiert.
(jaw)