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Das sind die Kandidatinnen und Kandidaten für die Berset-Nachfolge

Bundesrat

Das sind die Kandidatinnen und Kandidaten für die Berset-Nachfolge

22.06.2023, 14:17 Uhr
· Online seit 21.06.2023, 14:32 Uhr
Die Ära Alain Berset im Bundesrat geht zu Ende. Eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger muss her. Wer hat bereits Interesse angemeldet? Und wer könnte eine Kandidatur noch ankündigen? Die wichtigsten Namen in der Übersicht.
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Matthias Aebischer

Matthias Aebischer werden Ambitionen für einen Sitz im Bundesrat nachgesagt. «Es freut mich, dass mein Name vielerorts ins Spiel gebracht wird», sagt der Berner gegenüber der Today-Redaktion. «Ich werde mir eine Kandidatur überlegen. Dafür habe ich dank Bersets Frühankündigung einen Sommer lang Zeit.» Aebischer wolle nun einige Gespräche führen. Bei der Sommaruga-Nachfolge im vergangenen Jahr hielt sich der frühere SRF-Mann noch zurück. Dies könnte ihm in der SP laut «Blick» nun Sympathiepunkte einbringen. Auch sei er politisch eher gemässigt unterwegs, was ihm im bürgerlichen Lager Stimmen einbringen könnte.

Evi Allemann

Die Berner Regierungsrätin Evi Allemann überlegt sich eine Bundesratskandidatur. Verantwortung als Bundesrätin zu übernehmen, reizt sie nach wie vor, wie Allemann der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage sagte. Allemann kandidierte bereits im November 2022 für die Nachfolge von alt-Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Damals bevorzugte die Bundeshausfraktion der SP Eva Herzog und Elisabeth Baume-Schneider als Kandidatinnen für die Bundesratswahl der Bundesversammlung vorzuschlagen. Ob die 45-jährige Exekutivpolitikerin ins Rennen um einen Bundesratssitz steige, entscheide sie im Herbst, wenn Partei und Fraktion das Anforderungsprofil verabschiedet haben.

Jacqueline Fehr

Seit 2015 ist Jacqueline Fehr Chefin der Zürcher Justizdirektion und verfügt dadurch über grosse politische Erfahrung. Vor ihrer Wahl zur Regierungsrätin wirkte Fehr anderthalb Jahrzehnte als Strippenzieherin im Nationalrat, schreibt der «Tages-Anzeiger». Vor der Bundesratswahl im Dezember 2022 hatte sie noch von einer Kandidatur abgesehen. Doch da war der Zeitpunkt für sie ungünstig: Im vergangenen Frühjahr standen in Zürich die Regierungsratswahlen an. Jetzt ist Fehr in einer sehr viel komfortableren Ausgangslage.

Übrigens: Das sagte Berset über eine mögliche Nachfolge:

Quelle: CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

Eva Herzog

Die Basler Ständerätin Eva Herzog will eine erneute Kandidatur als Bundesrätin nicht ausschliessen. «Ich habe Zeit, mir das zu überlegen», sagte sie auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Ständerätin und frühere baselstädtische Finanzdirektorin war im vergangenen Dezember als Favoritin in das Rennen um die Nachfolge von Bundesrätin Simonetta Sommaruga gestiegen. Überraschend musste sich die weit über ihre Parteigrenzen hinaus geschätzte Sachpolitikerin aber gegen Elisabeth Baume-Schneider aus dem Kanton Jura geschlagen geben.

Beat Jans

Der Basler Regierungspräsident Beat Jans hat bis Ende 2020 noch im Nationalrat politisiert. Dadurch ist er für die eidgenössischen Parlamentarier kein Unbekannter. Gut möglich, dass er für die Region Basel ins Rennen um die Berset-Nachfolge steigt.

Daniel Jositsch

Letztes Jahr war er nicht der Wunsch-Kandidat der SP-Leitung, da diese eine Frau als Nachfolge für Simonetta Sommaruga suchte. Nun könnte sich das Blatt wenden: Daniel Jositsch sei einer Kandidatur nicht abgeneigt, sagte er gegenüber dem Newsportal «Watson». «Es wäre komisch, wenn ich jetzt sagen würde, ich hätte kein Interesse», wird er zitiert. Allerdings dürfte Jositschs Auseinandersetzung mit der Partei bei der Sommaruga-Nachfolge ein Nachteil sein, schreibt der «Blick». Bei vielen Genossinnen und Genossen sei der Ärger darüber noch nicht verpufft. Als offizieller Kandidat hätte er aber vermutlich bis weit ins bürgerliche Lager Wahlchancen. Nicht zuletzt, weil der Kanton Zürich damit wieder zurück in der Landesregierung wäre.

Jon Pult

Der Bündner SP-Nationalrat Jon Pult möchte sich «sorgfältig und in aller Ruhe» eine Bundesratskandidatur überlegen, wie er am Donnerstag via Twitter bekannt gegeben hat. Er sei von vielen für die Berset-Nachfolge ins Spiel gebracht worden. Er wolle im Herbst entscheiden, schrieb Pult weiter. Dies, nachdem seine Partei und die Fraktion das Nominationsverfahren bestimmt hätten. Bis dahin wolle er sich darauf konzentrieren, die Wiederwahl in den Nationalrat zu schaffen.

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Carlo Sommaruga

Schliesslich hat auch der Genfer SP-Ständerat und Präsident des Schweizer Mieterverbandes Carlo Sommaruga sich zur Nachfolge von Alain Berset geäussert. Zu seinen eigenen Ambitionen sagt er gegenüber «Watson»: «Wenn sich so eine Tür öffnet, muss man sich Zeit nehmen, zu überlegen, ob man diesen Schitt macht.» Im Fokus stehe nun aber zuerst, die eidgenössischen Erneuerungswahlen im Herbst zu gewinnen.

(osc/sda)

veröffentlicht: 21. Juni 2023 14:32
aktualisiert: 22. Juni 2023 14:17
Quelle: Today-Zentralredaktion

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