Das neue Parksystem im Parkhaus auf dem Postareal sollte eigentlich topmodern sein. Und doch findet man auch hier das älteste Gewerbe der Welt. Zumindest eine Autofahrerin, die am Mittwoch am Automaten ihre Parkgebühr begleichen wollte. Auf dem Bildschirm der Parkuhr flimmerte ein Porno über die Internetseite von Onlyfans, darunter hing ein Zettel mit der Aufschrift «Automat defekt», wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. «Im ersten Moment musste ich lachen», erzählt sie gegenüber Tele M1.
Bei der zuständigen Firma hat man Kenntnis vom Vorfall, wie sie in einer Stellungnahme gegenüber Tele M1 erklärt. Am Mittwochabend war die Technik eigentlich noch in der Installationsphase, weshalb auch der Bildschirm mit dem Zettel abgeklebt war. Die Parkfläche war zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch kostenlos zugänglich.
Sobald alles installiert ist, kann nicht nur an der Parkuhr, sondern auch via Park-App bezahlt werden, denn die Nummernschilder werden beim Reinfahren gescannt. Entsprechend misstrauisch reagiert die betroffene Autofahrerin. «Wenn schon das System so vulnerabel ist, was passiert dann mit unseren Daten? Ich habe auf jeden Fall das letzte Mal mein Auto dort parkiert.» Die Firma betont allerdings, dass das System noch nicht mit dem Parksystem verknüpft war. Es wurden entsprechend auch keine sensiblen Daten preisgegeben. Nach der Installation sei es technisch zudem nicht mehr möglich, den Automaten zu manipulieren, da der Bildschirm dann gesperrt sei.
Wie es dazu kommen konnte, dass ein Pornofilm über den Monitor flimmerte, kann die Firma ebenfalls erklären. Eine fremde Person habe am Abend den Zettel entfernt. «Letztlich konnten sich die fremden Dritten straffällig Zugriff auf das Interface verschaffen und vorsätzlich Websites mit anstössigen Inhalten aufrufen», heisst es in der Stellungnahme. Bis kurz vor 1 Uhr morgens seien die Pornos zu sehen gewesen. Zudem hätten die Unbekannten versucht, die Parkuhr anzuzünden und zu beschädigen.
Firma will Anzeige erstatten
Der Vorfall sei einzigartig, erklärt die Firma. Gegen die Übeltäter, die auf Aufnahmen der Überwachungskamera zu sehen sind, will sie nun vorgehen. «Die Straftäter sind klar erkennbar, sodass eine strafrechtliche Verfolgung erfolgen kann. Es wird Anzeige erstattet.»