Quelle: tvo
Sie haben einen speziellen Draht zueinander – einen schönen Umgang. Das ist bereits daran zu erkennen, wie sich Emil Steinberger und seine Frau Niccel anschauen und bei der Frage nach ihrer Liebesgeschichte ins Schwärmen kommen. Der 88-jährige Emil und seine 32 Jahre jüngere Frau Niccel sind zu Gast in der Sendung «Im Zug mit» des Ostschweizer Fernsehens TVO.
«Wir verbringen viel Zeit miteinander»
Sie sprechen unter anderem über Corona, über das anfängliche Wohltun der Pandemie in Bezug auf den Stress. «Ich habe viele ruhige Tage erlebt», sagt der Luzerner. «Da habe ich kein einziges Mal auf die Uhr geschaut, sondern mich nach dem Tageslicht gerichtet. Das waren endlose Tage.» Niccel habe gespürt, wie der Stress von ihr abfalle: «Mit der Zeit wurde es aber blöd und ich hätte gerne wieder Freunde getroffen.»
Mit dem täglichen Zusammensein hätten die beiden nie Probleme gehabt. Sie waren es sich gewohnt. «Wir verbringen sehr viel Zeit miteinander», sagt Niccel, die als Organisatorin bei Emils Auftritten fungiert und auch für die Requisiten bei seinen Bühnenprogrammen verantwortlich ist. Es ist für sie eher komisch, wenn sie nicht zusammen unterwegs sind: «Die längste Zeit, die wir getrennt waren, waren zwei Wochen.»
Couvert mit Gutscheinen in New York
Zusammen sind Niccel und Emil nun seit rund 25 Jahren – verheiratet seit 22. «Unsere Liebesgeschichte ist etwas speziell. Ich wollte Clown werden», erinnert sich Niccel. Sie habe Emil kontaktiert, der als Regisseur in einem Zirkus unterwegs war und ihn nach Tipps gefragt. «Wir haben uns zehn Jahre hin und her geschrieben», ergänzt Emil. Dabei habe es nur ein Treffen gegeben. «An meinem 30. Geburtstag dann ging ich mit meiner Mutter nach New York», erzählt Niccel. Dort habe Emil ihnen ein Couvert organisiert mit ganz vielen Musical- und Konzerttickets darin. «Ein Jahr später habe ich sie erneut nach New York eingeladen», sagt Emil. Da habe es gefunkt. «Es hat einfach von Anfang an harmoniert und seit diesem Tag sind wir zusammen.»
Eigenes Buch mit Zeichnungen kreiert
Harmonieren tut es auch, wenn die beiden zusammen arbeiten, sei dies an einem Bühnenprogramm oder einem Buch. Sie haben ein Buch mit Skizzen veröffentlicht, die sie jede Woche machen. Angefangen habe das in einem Restaurant als die beiden sehr lange auf eine Pizza warten mussten. «Jemand hat angefangen etwas zu zeichnen und hat den Stift dann weitergereicht», sagt Emil. So zeichnen die beiden jede Woche etwas Neues. Einer beginnt, der andere macht weiter. Das neue Buch besteht aus solchen Zeichnungen zum Thema Herz.
Wie es dazu kam, dass Niccel eigene Lachmasken kreierte und wie die Leute darauf reagierten, seht ihr oben im Video.
(red.)