Auch nach der Pensionierung wollen viele Versicherte lieber das Kapital als die Rente. Wie die am Montag veröffentlichte Neurentenstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt, gaben 2019 über ein Drittel der Befragten an, sie hätten bei der Pensionierung Kapital aus der zweiten Säule bezogen. Häufigster Grund sei der Wunsch, selbst über das Geld verfügen zu können, teilt das BFS mit.
20 Prozent der Frauen und 18 Prozent der Männer beziehen schon vor dem Erreichen des Rentenalters Kapital aus der Pensionskasse. Dabei sind die Beträge bei den Männern deutlich höher: Die Hälfte der männlichen Kapitalbezüger nahm über 146'000 Franken in Anspruch. Bei den Frauen bezog jede Zweite weniger als 58'000 Franken. Dieser Unterschied zeigt sich auch bei den Renten, die frühzeitig bezogen werden: Die Hälfte der männlichen Frühpensionäre bezieht über 2873 Franken pro Monat, die Hälfte der Frauen unter 1402 Franken.
Grosse Geschlechterunterschiede gibt es gemäss Statistik auch bei den normal bezogenen Renten: Die Hälfte der Männer erhält als erste Rente mehr als 2217 Franken pro Monat, die Hälfte der Frauen weniger als 1165 Franken. Die Unterschiede erklärt das Bundesamt mit den unterschiedlichen beruflichen Laufbahnen: Aus familiären Gründen arbeiteten Frauen öfter Teilzeit und hätten längere Arbeitsunterbrüche, was sich in den Leistungen der beruflichen Vorsorge niederschlage.
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