Quelle: Tele 1
Zeit haben die Initiantinnen und Initianten bis im November 2023, um die benötigten 100'000 Unterschriften zusammenzubekommen. Konkret verbieten will das Komitee rund um den Aargauer Roman Huber den Verkauf und das Abbrennen von lautem Feuerwerk am 1. August und an Silvester im privaten Rahmen.
Nicht nur sensible Menschen und kleine Kinder, sondern auch Haus- und Wildtiere versetze die Knallerei in Stress und Panik, oft über mehrere Tage, schreibt das Initiativkomitee zu seinem Begehren. Laute Feuerwerke sollen deshalb nur noch an überregionalen Anlässen zugelassen sein. Die zuständigen Kantone sollen auf Gesuch hin knallende Feuerwerke bewilligen dürfen.
Sensibles Thema
Das Thema Feuerwerk – und vor allem der Graben zwischen Tradition und Umweltschutz – sorgt jedes Jahr wieder für hitzige Diskussionen. Die Initiative «Für die Einschränkung von Feuerwerk» soll nun für die Zukunft klar regeln, was erlaubt ist und was nicht.
Laut einer Umfrage, die im Auftrag von «FinanceScout24» Ende des vergangenen Jahres durchgeführt wurde, gehört noch für etwa ein Viertel der Schweizerinnen und Schweizer Feuerwerk zur Silvesternacht dazu – insbesondere für die 18- bis 29-Jährigen. Dennoch gibt ein Grossteil der Bevölkerung (78 Prozent) kein Geld für Feuerwerk aus.
Grund für die zurückhaltende Einstellung zu Silvesterraketen war nicht die Pandemie, sondern das wachsende Klimabewusstsein in der Bevölkerung. So gaben die Befragten über alle Altersgruppen und Geschlechter hinweg an, dass Feuerwerk schädlich für Tiere und Umwelt ist (57 Prozent). Ein weiterer genannter Punkt, warum vom Böllern abgesehen wird, ist zu viel produzierter Abfall (41 Prozent).
Prominente Unterstützung
Das Komitee wird nach eigenen Angaben von Umwelt- und Tierschutzorganisationen unterstützt. Darunter sind der Schweizer Tierschutz (STS), der Wildtierschutz Schweiz, Stiftung Tier im Recht, die Schweizerische Kynologische Gesellschaft, Pro Natura, Greenpeace Schweiz und die Lärmliga Schweiz.
Zu den Unterstützern gehört auch der als «Mister Corona» bekannt gewordene Daniel Koch, der zwei Hunde besitzt. Er war zu Beginn der Pandemie als Leiter der Abteilung «Übertragbare Krankheiten» beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) bekannt geworden. «Körperlich ist es so, dass der Hormonspiegel der Hunde ansteigt, sie hecheln, zittern und haben Angst und versuchen, sich zu verstecken. Das ist einfach ungesund.»
Politikerinnen und Politiker aus dem bürgerlichen und dem links-grünen Lager hätten ebenfalls ihre Unterstützung zugesagt, schreiben die Initiantinnen und Initianten. Zu ihnen gehört auch der Badener SVP-Grossrat Adrian Gräub. Sein Rothrister Kollege, Nationalrat Benjamin Giezendanner, hat mit Initiant Roman Huber im TalkTäglich bereits die Klingen gekreuzt. Auf gleicher Linie ist die Partei also (noch) nicht. Unterstützung dürfte die Initiative beispielsweise aus Davos erhalten. Im Bündner Skiort wurde 2020 auf Gemeindeebene eine Initiative der lokalen SVP mit fast 75 Prozent angenommen. Ausser Kleinfeuerwerk wie Vulkane, Bengalische Zündhölzer oder Tischfeuerwerk sah auch die Davoser Initiative nur noch bewilligungspflichtige, organisierte Feuerwerke vor.
Quelle: TeleM1
(red.)