Quelle: SDA / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris
Der grüne Freiburger Nationalrat Gerhard Andrey will zur Bundesratswahl antreten, und er hat dafür die Unterstützung der Freiburger Grünen. Die Grünen wollen am 13. Dezember einen der beiden Bundesratssitze der FDP angreifen.
Der 47-jährige Andrey ist seit 2019 Nationalrat und der erste Freiburger Grüne in der grossen Kammer. Er ist nach einer Reihe von Absagen nun der erste Grüne, der seinen Hut in den Ring wirft. Würde er gewählt, wäre er der erste IT-Unternehmer in der Landesregierung.
Andrey will den Klimaschutz, progressives Unternehmertum, die Digitalisierung und die jüngere Generation in die Landesregierung bringen. Ein Viertel der Schweizer Stimmbevölkerung sei nicht im Bundesrat vertreten.
So begründete Andrey am Dienstag vor den Medien in Freiburg sein Interesse an einer Bundesratskandidatur der Schweizer Grünen. Das Volk habe mit seinem Ja zum Klimaschutz- und Innovationsgesetz deutlich gemacht, dass es «zügig mehr Klimaschutz» wolle, sagte Andrey weiter.
«Abgekartetes Spiel»
Abgesehen von seinem politischen Engagement befähigten ihn auch seine Führungserfahrung, seine digitalen Kenntnisse und seine Innovationskraft für einen Bundesratssitz. Diese Fähigkeiten seien heute in der Landesregierung untervertreten.
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Die Unterstützung seiner Familie und seiner Kinder zugunsten einer Bundesratskandidatur hätten schliesslich den Ausschlag gegeben, dass er sich zu einer Kandidatur entschieden habe.
Andrey sagte auch, im Dezember komme es zu einer Gesamterneuerungwahl des Bundesrats. Die Mitglieder der Landesregierung müssten sich somit – wie andere Politikerinnen und Politiker auch – einer Wahl stellen. Es dürfe nicht sein, dass im Voraus feststehe, wie diese Wahl herauskomme.
Eine solche Wahl sei keine echte Wahl, sondern eher ein «abgekartetes Spiel», so Andrey an der Medienkonferenz der Grünen Kanton Freiburg.
«Willen zur Innovation»
Noch nie habe das Parlament einen Unternehmer aus dieser «neuen Welt» in die Landesregierung gewählt, sagte der Freiburger Grossrat Bruno Marmier (Grüne) am Dienstag in Freiburg vor den Medien.
Diese Unternehmer zeichneten sich durch einen Willen zur Innovation aus, durch die Suche nach Wegen abseits der ausgetretenen Pfade und die Fähigkeit, neue Tendenzen frühzeitig zu erkennen. Auch seien sie fähig, Gelegenheiten zu sehen und entsprechende Strategien zu finden.
Andrey war «Panaschierkönig»
Marmier lobte Andrey als integre und loyale Persönlichkeit. Er könne abweichende Positionen und auch in Krisen das Ziel im Auge behalten. Aus den Nationalratswahlen sei Andrey als «Panaschierkönig» hervorgegangen, berichtete Marmier weiter. Er habe von allen die meisten Stimmen auf Listen anderer Parteien erhalten.
Die FDP ist in den Augen der Grünen mit zwei Sitzen in der Landesregierung übervertreten. Die Fraktion entschied daher, einen FDP-Sitz anzugreifen, aber nicht einen Sitz der SP – sie muss Alain Berset ersetzen. Bis Freitag können bei den Grünen Kandidaturen angemeldet werden.
Hier gibts den Ticker zum Nachlesen:
(sda/bza)