Mehr als 228 Karat, birnenförmig, etwa die Grösse eines Golfballes und perfekt symmetrisch: Der Riesendiamant «The Rock», der diese Woche in Bern von Christie's versteigert wurde, gilt als einer der seltensten Edelsteine aller Zeiten. Experten des Aktionshauses hatten seinen Wert auf 19 bis 30 Millionen Franken geschätzt.
Zwar immer noch astronomisch hoch, aber deutlich unter der Expertenschätzung konnte sich ein anonymer Käufer den Stein am Mittwoch sichern: Für 22 Millionen Franken wechselte «The Rock» den Besitzer. Zu früh über das vermeintliche Schäppchen sollte sich der oder die neue Besitzerin jedoch nicht freuen. Zusätzlich zum Hammerpreis kommen noch mehrere Millionen Euro an Mehrwertsteuer und Kommission an das Auktionshaus dazu.
Rotkreuz-Diamant übertrifft Erwartungen
Ein zweiter grosser Diamant übertraf dagegen seinen Schätzpreis deutlich. Das gelbe Funkelstück mit 205,07 Karat wurde am Mittwoch für gut 14 Millionen Franken versteigert. Der Schätzpreis lag hier bei sieben bis zehn Millionen Franken.
Womöglich hat ein Spendenversprechen die Bieter beflügelt: Die anonymen Verkäufer hatten vorher versprochen, einen Teil des Erlöses dem Roten Kreuz zu spenden. Das hat mit der Geschichte des Steins zu tun. Er trägt den Namen Rotkreuz-Diamant, weil er 1918 einmal bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung zum Wohle des Roten Kreuzes versteigert wurde. Er erzielte für damalige Zeiten sagenhafte 10 000 Pfund.
Beide Diamanten stammen aus Südafrika
55 Jahre später, 1973, versteigerte Christie's ihn erneut, dieses Mal für 1,8 Millionen Franken. Wie viel die alten Besitzer zu spenden gedachten, verrieten sie nach Angaben von Christie's nicht. Auch die neuen Besitzer blieben anonym. Beide Diamanten waren einst in Bergwerken in Südafrika entdeckt worden.