Quelle: Matthias Steimer / ZüriToday / Olivia Eberhardt
Der Parteipräsident Balthasar Glättli tritt nicht mehr zur Wiederwahl für das Präsidium der Grünen an. Das zeigen Recherchen von «Radio SRF». Unmittelbar nach den Wahlen gab Glättli bekannt, dass er einen Rücktritt nicht ausschliesse.
Bei den Wahlen im Oktober verlor die Grüne Partei viele Wähler und sackte ab. 5 Nationalratssitze verlor die Partei, nachdem sie vor vier Jahren von elf auf 28 Sitze angewachsen war. «Ich bin das Gesicht dieser Niederlage», erklärt Glättli nun gegenüber «Radio SRF».
Entscheid fiel bereits einen Tag nach den Wahlen
Offenbar entschied sich Glättli bereits einen Tag nach den Wahlen, dass er nicht mehr zur Wiederwahl antreten werde. Die Grünen hätten es verdient, mit einem neuen Gesicht starten zu können, sagte der scheidende Parteipräsident.
Eigentlich wollte Glättli erst nach den Bundesratswahlen zurücktreten, um die Kampfkandidatur von Gerhard Andrey nicht zu überschatten. Jetzt sei die Nachricht bereits durchgesickert.
Die Nachfolge Glättlis ist noch unklar. Er könne sich aber Co-Präsidium an der Spitze der Grünen vorstellen. Diese soll jünger und weiblicher werden.
Zehn Jahre lang tonangebend in der Partei
Glättli prägte die Grünen ein Jahrzehnt lang massgeblich. Seit 2013 war er Fraktionspräsident, 2019 hat er die Partei als Co-Wahlkampfleiter zu ihrem historischen Wahlerfolg geführt. Und ab 2020 führte er die Grünen als Präsident durch krisenreiche Zeiten.
Ein Erfolg von Glättli war die deutliche Annahme des Klimaschutz-Gesetzes durch das Stimmvolk - war er doch Miterfinder und Mitinitiant der Gletscher-Initiative. Trotz der Wahlniederlage vom Oktober sind die Grünen während Glättlis Amtszeit stärker gewachsen denn je zuvor: Noch nie zuvor hatte die Partei so viele Mitglieder.
(haf/sda)