Schweiz

Hier stürmen die Klimaaktivisten den Flughafen Genf

Greenpeace

Hier stürmen die Klimaaktivisten den Flughafen Genf

23.05.2023, 22:02 Uhr
· Online seit 23.05.2023, 12:44 Uhr
Dutzende von Klimaaktivisten haben am Dienstag am Rande des Genfer Flughafens gegen Privatjets protestiert. Mit ihrer Aktion legten sie den Flugverkehr um die Mittagszeit für rund eine Stunde lahm.

Quelle: CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

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Zahlreiche Polizisten griffen ein, um die Aktivisten zu vertreiben, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort feststellte. Einige der Klimaschützer hatten sich an Flugzeuge gekettet, die im Rahmen der laufenden Verkaufsmesse von Privatjets auf dem Palexpo-Gelände neben dem Flughafen ausgestellt waren. Die Polizei nahm rund 80 Personen fest, wie eine Polizeisprecherin sagte. Die Organisatoren des Klimaprotestes sprachen am Abend von 100 vorläufig Festgenommenen; sie forderten in einer Mitteilung deren sofortige Freilassung.

Die Aktivisten erklärten, dass sie den kommerziellen Flugverkehr am Flughafen Genf nicht stören wollten. Aus Sicherheitsgründen wurde der Flugverkehr jedoch ab 11.40 Uhr für eine Stunde unterbrochen, wie ein Flughafensprecher und eine Skyguide-Sprecherin erklärten.

Messe für Privatjets

In Genf werden zurzeit im Rahmen der European Business Aviation Convention & Exhibition Privatjets ausgestellt. Es ist die grösste Verkaufsmesse für Privatjets in Europa.

Die aus 17 Ländern stammenden Aktivisten unterstützten mit ihrem Protest Organisationen wie Greenpeace, Stay Grounded, Extinction Rebellion, Scientist Rebellion und andere Klimaorganisationen, teilten Greenpeace und Extinction Rebellion mit. Die Klimaschützer fordern ein Verbot von Privatjets. Aktivisten blockierten auch den Haupteingang der Messe für Geschäftsflugzeuge, die in den Palexpo-Hallen stattfindet.

«Privatjets zerstören unseren Planeten»

Die Aktivisten klebten «Warnhinweise» auf die Jets, wie sie auch auf Zigarettenpackungen zu finden sind, wie «Privatjets zerstören unseren Planeten», «verbrennen unsere Zukunft» oder «nähren die Ungleichheit». Weiter wiesen die Aktivisten darauf hin, dass der Flughafen Amsterdam Schiphol Privatjets ab 2025 verbieten werde, während es in Genf ein starken Verkehr von Privatjets gebe.

Laut Greenpeace verursachen Privatflüge etwa zehnmal mehr Treibhausgasemissionen pro Passagierkilometer als kommerzielle Flüge. Hinzu komme die Verschmutzung durch Mikropartikel und Lärm. Privatjets seien jedoch von den wichtigsten europäischen Vorschriften zur Verringerung der Treibhausgasemissionen ausgenommen.

Die Zahl der Privatjets weltweit hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt. Schätzungsweise stehen global rund 22'000 solcher Flugzeuge im Einsatz. (sda)

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veröffentlicht: 23. Mai 2023 12:44
aktualisiert: 23. Mai 2023 22:02
Quelle: Today-Zentralredaktion

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