(mg) Immer mehr Schweizer zieht es in die Agglomeration und aufs Land. Dies geht aus der neusten Studie «Immobilien Schweiz» der Raiffeisen hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. So hätten bei den zwanzig grössten Schweizer Städten nur Chur, Köniz, Schaffhausen und Winterthur positive Nettozuzüge. Dabei wird aber nur der interkommunale Umzug berücksichtigt, nicht aber die Zuzüge aus dem Ausland.
Dies bedeutet, betrachtet man die tiefen Leerwohnungsziffern in den Städten, dass dort die freien und neuen Wohnungen hauptsächlich von Expats und Zuwanderer genutzt werden. Rein im Binnenmarkt betrachtet sind 2018 laut der Studie 7000 Personen aus den Zentren weggezogen. Demgegenüber sind sind über 5500 beziehungsweise 3000 Bewohner zusätzlich in die urbanen und ländlichen Gemeinden gezogen als weggezogen.
Kaufen lohnt sich weiterhin
Als einer der Hauptgründe für die Stadtflucht nennt die Raiffeisen den frappanten Unterschied zwischen Bestands- und Angebotsmieten. Will man in der Stadt in eine gleichwertige Wohnung umziehen, die Studie geht von einer 4-Zimmer-Wohnung mit 100 Quadratmetern aus, muss man in den Zentren durchschnittlich über 20 Prozent mehr Miete zahlen.
In der Peripherie und auf dem Land sei die gleiche Wohnung für gleich oder sogar für weniger Miete verfügbar. Und da man ausserhalb der Städte sogar für weniger Geld in einen Neubau ziehen könne, «wird ein Wegzug aus dem Zentrum rasch lohnenswert», so die Studie. Eine Umkehr dieser Situation sei in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.
Weiter stellt die Studie für das erste Quartal 2020 fest, dass die Preise für Eigenheime in der Schweiz weiter gestiegen sind. Die Ersparnisse für Besitzer gegenüber Mietern seien aber immer noch hoch. So seien die Wohnkosten bei einer 4-Zimmer-Wohnung im Eigentum 20 Prozent tiefer.