Quelle: CH Media Video Unit / Linus Bauer
Erbrochenes im Kinderbereich, gebrauchte Tampons in der Garderobe, Rost, Schimmel und Dreck – kurz: «einfach nur grusig»: So soll es im Erlebnisbad Alpamare zu und hergehen. Vergangene Woche wurde bekannt, dass ein Besuch im Freizeitbad alles andere als ein freudiges Erlebnis ist.
Das Alpamare wies alle Vorwürfe zurück. Nun haben Mitarbeitende gegenüber «20 Minuten» ausgepackt. Sie kritisieren die Geschäftsführung und die Eigentümerin des beliebten Erlebnisbades.
Neue Rutschbahnen statt Sanierung
«Statt Rutschbahnen zu renovieren, die es dringend nötig gehabt hätten, wurde Geld in neue Bahnen investiert», sagt ein ehemaliger Techniker. Auch ein Ex-Abteilungsleiter sagt, dass Mängel nicht richtig behoben worden seien. Die Eigentümerin des Alpamares, die spanische Firma Aspro Parks, habe der damaligen Alpmare-Leitung nur wenig Geld für die Instandsetzung zur Verfügung gestellt. Die finanziellen Mittel seien immer in den Bau von neuen Rutschbahnen investiert worden, so der ehemalige führende Mitarbeiter.
«Nur da, um Sparschwein zu füllen»
Der Ex-Abteilungsleiter ergänzt: «Meiner Ansicht nach ist das Alpamare für die spanische Inhaberin dazu da, um das Sparschwein zu füllen.» Für ihn ist auch klar: «Ein Ende der Lebensdauer ist absehbar – innerhalb der nächsten fünf Jahre wird der Wasserpark wohl geschlossen oder verkauft.»
Eigentümerin soll Schuld an miserablem Zustand sein
Die Hauptschuld sehen die zwei ehemaligen Mitarbeitenden vor allem bei der spanischen Eigentümerin Aspro Parks. Der Ex-Abteilungsleiter kritisiert die spanische Firma: «Dass der Wasserpark so heruntergekommen aussieht, ist der vorgängigen Geschäftsleitung und vor allem der spanischen Eigentümerin Aspro Parks zuzuschreiben.» Es sei unter den Mitarbeitenden klar gewesen, dass die Aspro knausrig sei, so der frühere Techniker. Das verwundere ihn nicht, denn auch andere Wasserparks in Spanien oder Italien seien in keinem guten Zustand.
Mangelhafte Alpamare-Führung
Nicht nur die fehlenden Sanierungen seien ein Problem gewesen. «Auch die Führungskultur war desaströs», sagt C. Es seien täglich Reklamationen eingegangen, die damalige Leitung habe das aber nicht interessiert.
Berichterstattung sei reisserisch
Trotz mehrfacher Anfrage von «20 Minuten» wollten die Aspro wie auch Julian Lämmler, der derzeitige Geschäftsführer des Alpamares, keine Stellung zu den Vorwürfen nehmen.
Lämmler äusserte sich jedoch in einer Mail: «Die bisherige Berichterstattung empfinde ich persönlich als reisserisch und verdichtet auf Schlagzeilen.» In Wahrheit sehe es nicht so übel aus, wie in den Medienberichten zu lesen ist. Auch arbeiteten die Angestellten mit Freude und viele Gäste empfänden es als kein Problem.
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