Eine einzelne Wespe und schon wird das gemütliche Glacé-Essen auf dem Sitzplatz zum hektischen Tanz. Fast so nervig wie das Summen einer Mücke, wenn man gerade einschlafen will. Besonders diesen Spätsommer dürften uns die kleinen Tierchen auf Trab halten.
«Konnten sich schneller entwickeln»
«Insekten sind abhängig von der Temperatur», sagt Patrick Kehrli, Entomologe bei Agroscope. «Der letzte Winter war sehr mild und deshalb haben mehr Insekten überlebt. Weil die Temperaturen dann im Frühling ebenfalls eher hoch waren, konnten sich die Insekten auch noch schneller entwickeln.»
Dies betreffe nicht nur Wespen und Mücken, sondern kleine Insekten allgemein. Gewisse Arten hätten wohl sogar eine Generation mehr produziert, als in anderen Jahren.
Tagsüber haben wir Ruhe
Nicht förderlich für die Flug- und Krabbeltiere sei aber die jetzige Hitze. Die Insekten dürften uns deshalb tagsüber sogar in Ruhe lassen. «Die ideale Temperatur für Insekten liegt zwischen 20 und 30 Grad», sagt Kehrli. «Wenn es so warm ist wie jetzt, sind sie damit beschäftigt, Wasserquellen zu suchen und sich im Schatten auszuruhen.» Abends hingegen begeben sich die Tiere auf Nahrungssuche und Mückenschutz ist sicher von Vorteil.
Doppelt so viele Einsätze
Dass sich gerade Wespen dieses Jahr besonders gut vermehrt haben, spürt man auch bei der Schädlingsbekämpfungsfirma «Desinfecta». Sie musste bisher schon doppelt so oft ausrücken wie im letzten Jahr, heisst es im Beitrag von Tele1.
Quelle: tele1
Doch, nicht immer sind solch drastische Massnahmen gegen Insekten nötig. «Man sollte auf den Einsatz von Insektizid verzichten», findet Patrick Kehrli. «Besser achtet man darauf, dass man abends nicht die Fenster offen hat, wenn das Licht drinnen brennt, oder man bringt ein Insektengitter an.»