Ohne die Vorfreude auf einen Kaffee kommen viele am Morgen nicht wirklich aus dem Bett. Noch vor dem Frühstück ist der erste oft schon im Bauch verschwunden. Der zweite folgt in der Kaffeepause, dann einer nach dem «Zmittag», ein weiterer am Nachmittag, um bei der Arbeit oder in der Schule nicht einzuschlafen. Bei einem wohl letzten Kaffee am frühen Abend hat man dann meist vergessen, wie viele es an diesem Tag schon waren.
@tammomartach Wie gesund ist Matcha wirklich? #matcha #fy #viral #foryoupage #matchatee #matchalatte #ernährungswissen ♬ Originalton - Tammo Martach
Wenn du von deiner unendlichen Liebe zu Kaffee erzählst, fällt dann doch hin und wieder auch der Satz: «Das ist aber nicht gesund!» Doch ohne Koffein geht es nicht. Am Abend scrollst du durch irgendeine Social-Media-Plattform und immer wieder ploppt diese eine Werbung auf. Dort promotet irgendein Influencer, meist mittleren Alters, irgendein teures Matcha-Pulver und behauptet, dass das die gesunde Alternative zu Kaffee sei. Angerührt mit Mandelmilch und Dattelsirup ist es das Wundermittel gegen Müdigkeit. Doch was ist dieses Matcha eigentlich und ist es wirklich gesünder als Kaffee?
Das gesündere Trendgetränk
Was verspricht als das giftgrüne Pulver? «Matcha ist gesünder. Es ist Grüntee und hat viele Vorteile gegenüber Kaffee», erklärt Zora Ernst, Ernährungsberaterin bei Preventica. Matcha enthalte zudem keine Säure und ist somit bereits für einige Menschen verträglicher. «Ausserdem hat Matcha eine antibakterielle Wirkung.»
Der Fluch des Kaffees
Obwohl Matcha-Tee gesünder sein soll, ist Kaffee nicht zwingend ungesund, erklärt Zora Ernst weiter. «Ich bin kein Fan davon, Lebensmittel in gut und schlecht zu unterteilen.» Die Experten und Expertinnen seien sich beim Kaffee noch sehr uneinig. «Fakt ist, die Säure im Kaffee greift die Zähne an, manche Menschen vertragen diese Säure auch gar nicht. Dazu kommt, dass das Koffein im Kaffee zu Nervosität, Schlafstörungen und erhöhtem Blutdruck führen kann», so die Ernährungsberaterin.
Das Koffein beim Matcha wirkt komplett anders als dieses im Kaffee. «Das Koffein im Kaffee wird freigesetzt, wenn es im Magen mit der Magensäure Kontakt hat», so Ernst. Das Koffein wirke dadurch schnell und auch stark als Wachmacher, die Wirkung lasse aber auch schnell wieder nach. «Beim Matcha wird das Koffein dagegen erst im Darm freigesetzt. Es geht länger, bis es wirkt, dafür hält die Wirkung länger an.»
Gesünder aber nicht gesund
Das Koffein im Matcha hat aber auch einen Nachteil, wie Ernst erläutert. «Es ist zwar schön, dass es wach macht, aber für die Gesundheit ist dies nicht unbedingt positiv.» Und trotzdem habe Matcha sehr viele positive Eigenschaften, da dieser aus Grüntee besteht. «Er ist voll mit Antioxidantien, hat eine entzündungshemmende Wirkung und sorgt für gesunde Arterien», erklärt Zora Ernst von Preventica.
Beim Matcha sollte man es, wie auch beim Kaffee, nicht übertreiben. «Experten empfehlen nicht mehr als zwei Tassen, es gibt aber auch solche, die sagen, dass bis zu fünf Tassen Kaffee oder Matcha am Tag unbedenklich sind», so Ernst. So sieht dies bei allen koffeinhaltigen Getränken aus. Schliesslich ist genau dieser Wunderinhaltsstoff die Zutat, welche am ehesten schädlich für unsere Gesundheit ist.
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