Jedes Jahr verbringen zirka eine halbe Million Wasservögel den Winter an Schweizer Gewässer. Laut der Schweizerischen Vogelwarte trifft der grösste Teil dieser Wasservögel aus einem grossen Einzugsgebiet von Nord- und Osteuropa bis Zentralasien. Auch aus Nachbarländern oder aus dem Mittelmeerraum kommen Vögel in die Schweiz.
Die grössten Schweizer Seen beherbergen die meisten Wasservögel. Doch überwintern tun die Vögel an diversen Gewässern im ganzen Land. Mit ihrer Ankunft steigt auch das Risiko, dass sie die Vogelgrippe einschleppen und verbreiten. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) empfiehlt Vogelhaltenden, vorbeugende Massnahmen zu treffen.
Kontakt zu Wildvögeln vermeiden
Hausvögel und Wildvögel sollen nicht in Kontakt kommen, damit die Ausbreitung der Vogelgrippe verhindert werden kann. Für Vogelhaltende empfiehlt das BLV deshalb folgende Massnahmen:
- Schütze Futter- und Wasserstellen vor Wildvögeln.
- Wechsle vor dem Betreten des Stalles Schuhe und Überkleider und desinfiziere die Hände.
- Du kannst deine Tiere weiterhin auf die Weide lassen. Den Auslauf der Tiere musst du möglicherweise überdenken. Überprüfe bestehende Gitter auf Löcher.
- Melde gefundene Wildvögel der Wildhut, der Polizei oder dem Veterinärdienst zur Bergung und Untersuchung. Verendete oder kranke Wildvögel werden auf das Vogelgrippe-Virus untersucht.
Vogelgrippe-Fällen in Europa haben zugenommen
In den vergangenen zwei Jahren wurden über 6000 Fälle von Vogelgrippe bei Wildvögeln festgestellt. Letzten Winter wurden in Europa fast 50 Millionen angesteckte Hausvögel getötet. Auch im Sommer waren dieses Jahr hunderte Wildvögel betroffen.
Gemäss der Einschätzung von Fachleuten, soll es im kommenden Winter zahlreiche weitere Fälle in Europa geben, wie das BLV mitteilt. Insbesondere entlang der zwei Migrationsachsen Richtung Afrika. Einerseits entlang der Atlantikküste und Gibraltar, andererseits von Skandinavien Richtung Bosporus und Mittelmeerküste.