(dpo) Im Frühling mussten während des Lockdowns viele Unternehmen hierzulande von einem Tag auf den anderen ihren Betrieb umstellen – Homeoffice lautete die Devise aus Bundesbern. Nun zeigt eine Umfrage unter 503 KMU-Chefs, dass die kleinen Unternehmen grossmehrheitlich gut auf die Umstellung reagieren konnten. Demnach konnten zwei Drittel der Firmen ihre Mitarbeitenden ohne Probleme ins Homeoffice verlegen, wie die Dachorganisation Digitalswitzerland am Dienstag mitteilt.
Seit dem Lockdown habe sich die Arbeit von zu Hause aus bei den KMU etabliert. Mit 16 Prozent ist der Anteil der Mitarbeitenden im Homeoffice um 60 Prozent höher als noch vor dem Lockdown, heisst es weiter.
Gleichzeitig offenbart die Umfrage von Digitalswitzerland, dass viele Firmen die Cyberrisiken unterschätzen. So sei bereits ein Viertel der Schweizer KMU Opfer eines folgenschweren Cyberangriffs gewesen. Rund ein Drittel habe gar einen finanziellen Schaden erlitten, schreibt die Dachorganisation.
Bericht moniert mangelndes Bewusstsein für Risiken
Dennoch habe nur die Hälfte der KMU einen Notfallplan, der die Fortführung der Geschäfte im Falle eines Cyberangriffs sicherstellen könnte. Zudem führen laut der Umfrage zwei Drittel der Unternehmen weder regelmässige Mitarbeiterschulungen zum Thema Cybersicherheit durch, noch haben verfügen sie über ein Sicherheitskonzept. Nur jeder Zehnte CEO schätzte das Risiko, durch einen Cyberangriff einen Tages ausser Gefecht gesetzt zu werden, als gross ein. Der Bericht kommt demnach zum Schluss: Beim Thema Cybersicherheit gibt es für die KMU noch «viele Lücken» zu schliessen.
Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut GFS Zürich 503 Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen befragt. Beauftragt wurde die Studie von Digitalswitzerland, der Mobiliar, dem dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC), der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW).