Knall bei der Post: 170 Filialen schliessen
Quelle: Keystone-SDA / CH Media Video Unit / Linus Bauer
Bei der Post steht nicht nur die A-Post zur Überprüfung an, sondern auch das Poststellennetz. Wie die CH-Media-Zeitungen zuerst berichtet haben, sollen Hunderte Filialen schliessen. Gegenüber «SRF» bestätigt die Post, dass 170 Filialen bis 2028 abgebaut werden sollen. Damit sei jede fünfte Poststelle betroffen. In einer Medienmitteilung der Post heisst es, dass die Post künftig nur noch 600 selbstbetriebene Poststellen führen werde. Die Syndcom kritisiert gegenüber SRF das Vorgehen. Statt der versprochenen Stabilisierung beim Filialnetz mit rund 800 Stellen komme es nun zu einer «radikalen Abkehr».
Gemeinsam nach Nachfolgelösungen suchen
Die Post teilt weiter mit, dass sie in den nächsten vier Jahren über 100 Millionen Franken in ihr Personal, die Modernisierung von Filialen und in neue Formate investieren wollen. An den Standorten, an denen Filialen aufgrund der Nachfrage nicht weitergeführt werden können, will die Post gemeinsam mit den Gemeinden nach geeigneten Nachfolgelösungen suchen.
Die 600 Poststellen, die erhalten bleiben sollen, will die Post demnach zu Dienstleistungszentren weiterentwickeln. Im Vordergrund stehe da eine Zusammenarbeit mit Banken, Krankenkassen, Versicherungen und Behören. «Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Post auf einer starken Basis weiterzuführen, mit bedürfnisgerechten und zukunftsorientierten Angeboten», erklärt Konzernleiter Roberto Cirillo in der Mitteilung.
Keine Kündigungen vorgesehen
Den Abbau wolle die Post ohne Entlassungen durchführen, heisst es. Cirillo sagte dazu, wegen der zahlreichen Pensionierungen werde die Post in den nächsten Jahren über die gesamte Schweiz hinweg eher mehr Personal einstellen und nicht entlassen. «Ob es dann punktuell an einem bestimmten Standort anders sein wird, werden wir sehen müssen», sagte Cirillo.
Als Grund für die Schliessungen wird angeführt, dass die Zahl der Kunden und Kundinnen, die den Weg in eine Poststelle finden, stets abnimmt. Welche Standorte geschlossen werden, ist gemäss Cirillo noch nicht entschieden.
(sib)