Der FC Luzern traf am Donnerstag auf Hibernian Edinburgh. Ein Spiel voller Spannung. Doch nicht nur auf dem Fussballplatz war die Spannung spürbar, bereits auf dem Hinweg zur Allmend war die Stimmung geladen.
Jedoch nur bedingt wegen den Fans. Die Polizei habe provoziert. Solche Aussagen kann man jedenfalls auf Facebook und von PilatusToday-Usern vermehrt lesen. Die Schotten, wie auch die Luzerner Fans seien friedlich Richtung Allmend marschiert. «Keine Pyros, kein Rauch, nur Gesang», beschrieb ein Facebook-Nutzer den Donnerstagabend.
Ungenügende Absperrung und Wegweisung?
Zur «Konfrontation, ausgelöst von der Polizei» sei es an der Moosmattstrasse Richtung Horwerstrasse gekommen. Glaubt man dem Facebook-User, seien die Luzerner Fans gerade aus gegangen, wie von der Polizei vorgesehen. Die Schotten, welche eigentlich hätten abbiegen sollten, seien etwas verwirrt gewesen und den Luzernern gefolgt. «Ein Wimpernschlag später hat es geballert und der Wasserwerfer kam zum Einsatz», schreibt der Facebook-User weiter. Eine mündliche Vorwarnung soll es demnach nicht gegeben haben.
«Bleiben Sie stehen» oder «don’t move»?
Was zusätzlich nicht als zielführend wahrgenommen wurde, ist, dass Polizisten Deutsch mit den Schotten sprachen. So meldeten sich Zuschauerinnen und Zuschauer bei unserer Redaktion, dass sie gehört hätten, wie ein Polizist einem schottischen Fan zurief: «‹Bleiben Sie stehen!› Kein Wunder also, verstanden diese nicht, was zu tun ist», so die Stimmen der Zuschauer.
Auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1 bestätigt Christian Bertschi, Mediensprecher der Luzerner Polizei: «Unsere Amtssprache ist Deutsch.» Bertschi fügt jedoch hinzu: «Es waren auch schottische Polizisten – sogenannte Spotter – vor Ort. Mit ihnen haben wir alles geplant und koordiniert.» Demnach war es die Aufgabe der Spotter, ihre schottischen Fans über den Weg, das Verhalten und weiteres zu informieren.
Im Video siehst und hörst du, wie die Polizei Gummischrot abfeuert:
Quelle: luzernerzeitung.ch
War es Notwehr? Polizei leitet Untersuchung ein
«Das Ziel der Polizei ist es, Auseinandersetzungen zu verhindern. Manchmal müssen aber Zwangsmittel eingesetzt werden», so Bertschi. Über den Einsatz von Gummischrot am Donnerstagabend scheiden sich intern aber die Geister, weshalb der Einsatz der Schüsse «kritisch aufgearbeitet» wird. Besonders, wenn die Schüsse aus Notwehr gefallen wären, wären sie angebracht gewesen, so Bertschi. Ob dies wirklich der Fall war, soll sich noch zeigen.
Bertschi kann aber bereits jetzt sagen, dass es sicherlich andere Wege gegeben hätte, die Schotten auf dem richtigen Weg zu halten. Wie etwa verbale Kommunikation, Wasser vor die Füsse spritzen oder eine Polizeikette zu bilden.