Quelle: PilatusToday / David Migliazza
Der Lieferwagen war der Polizei im Rahmen einer Schwerverkehrskontrolle aufgefallen. Als die Beamten das Fahrzeug mit italienischem Kennzeichen kontrollierten, stiessen sie auf 23 Flüchtende. Diese standen auf engstem Raum und komplett ungesichert im Laderaum des Lieferwagens.
Ein erschütternder Anblick
«Es war eine aussergewöhnliche Situation. Man kann es als erschütternd bezeichnen», sagt der Chef der Kriminalpolizei Nidwalden, Senad Sakic, im Interview. Er war dabei, als die Flüchtenden entdeckt wurden. Die 23 Männer wirkten auf ihn sehr erschöpft. «Sie hatten aber auch Angst vor den Konsequenzen, weil wir sie nun erwischt haben.»
Nach dem Fund wurden sie zum Polizeigebäude transportiert. «Wir haben die Flüchtenden verpflegt und befragt. Danach wurden sie in die Flüchtlingsunterkunft Stansstad gebracht», so Sakic. Dort können sie aber nicht lange bleiben. Wie die Abteilung Migration des Kanton Nidwalden auf Anfrage sagt, werden die Migranten der Schweiz weggewiesen. Noch heute wird ihnen die Wegweisungsverfügung eröffnet, dies weil sie sich illegal in der Schweiz aufhalten.
Fahrerwechsel in Basel geplant
Die Männer im Alter zwischen 20 und 50 Jahren harrten über mehrere Stunden im Laderaum aus – ohne frische Luft und ohne Pause. Der Lieferwagen wollte nach Basel, dort sollte es dann einen Fahrerwechsel geben. Danach hätten die Flüchtenden aus Afghanistan, Indien, Syrien und Bangladesch weiter nach England, Frankreich und Deutschland gebracht werden sollen.
Angeblich ahnungsloser Fahrer
Der Fahrer, ein 27-jähriger Gambier, der in Italien wohnt, wurde festgenommen. «Gemäss seinen Aussagen wusste er nichts von seiner Fracht. Es wurde ein Verfahren wegen Menschenschmuggel gegen ihn eröffnet», so der Nidwaldner Kripo-Chef Senad Sakic.
(red.)