Um die Schweizer Bevölkerung vor dem Coronavirus zu schützen, hat der Bundesrat, wie viele andere Landesregierungen auf der Welt, strenge Massnahmen angeordnet. Durch den nationalen Lockdown ging viel Geld verloren: in vielen Wirtschaftsbranchen, aber auch in der Gesundheit.
Der Unternehmer und Investor Samih Sawiris, der vom Urner Kantonsparlament erst kürzlich als Ehrenbürger vorgeschlagen wurde, schätzt diese Folgen schlimmer ein als das Coronavirus selbst. «In der Schweiz gehen Milliarden von Franken verloren, damit es einige Hundert weniger Tote gibt», sagte Sawiris gegenüber der «SonntagsZeitung».
Er sei sich bewusst, dass es politisch unkorrekt sei, solche Zweifel auszudrücken. Trotzdem hält er an seiner Aussage fest: Der Aufwand in der Schweiz, um Menschen unter 60 Jahren vor Covid-19 zu retten, stehe in keinem Verhältnis zum Schaden für die Wirtschaft. «Eher gewinnt man im Lotto, als dass man an Covid-19 stirbt», so der Tourismusunternehmer.
Ausgangssperre von Uri als Vorzeigebeispiel
Dem Kanton Uri hingegen windet Samih Sawiris ein Kränzchen: «Die Urner Regierung hat es am Anfang der Krise am besten gemacht. Sie hat für Menschen über 65 einen vollständigen Lockdown verfügt». Es sei schade, dass dies nicht zum Vorbild für die ganze Schweiz geworden sei.
Die Krise werde weitreichende wirtschaftliche und psychische Konsequenzen für die Menschen haben, befürchtet Sawiris. Ausserdem könne auch Geld Leben retten: «Das hohe Niveau des Gesundheitssystems in der Schweiz kostet Geld. Geld, das gerade vernichtet wird».
Besonders in Ländern wie Ägypten hätte man mit diesem Geld bis zu Hunderttausenden von Menschenleben retten können. «Wir in der Schweiz nehmen wirtschaftliche Verluste in Kauf, um Hunderte Menschenleben zu retten. Aber die Kinder in Ägypten dürfen weiter sterben, weil die Leute dort kein Geld für Medikamente haben.»