Die Benzinpreise in der Schweiz sind aufgrund des Russland-Ukraine-Kriegs bei vielen Tankstellen jenseits der Zwei-Franken-Marke. Doch damit das Loch in der Kasse nicht ganz so gross wird, gibt es mehr Möglichkeiten, als bloss eine günstige Tankstelle aufzusuchen. Mit dem richtigen Fahrstil kannst du bereits vorher verhindern, dass der Tank schnell leer ist und somit bis zu 15 Prozent des Tankinhalts sparen. Wie das genau geht, verrät Stephan Roth, Instruktor beim Driving-Center Schweiz.
Das Auto rollen lassen
«Oft machen Leute den Fehler, dass sie das Auto zu wenig ausrollen lassen», so Roth. Wenn man also in der 80er-Strecke in einem hohen Gang fährt und bereits ein 50er-Schild sieht, dann sollte man einfach vom Gas gehen. «Wenn man nicht in einen tieferen Gang schaltet, dann kann das Auto ausrollen», erzählt Roth weiter. Kurz vor der 50er-Zone muss man dann jedoch trotzdem auf die Bremse treten, bis die Geschwindigkeitsanzeige 55 anzeigt und erst dann kann man einen Gang herunterschalten.
Vorsicht: Im Leergang oder mit gedrückter Kupplung zu fahren, spart kein Benzin. «Wenn man vom Gas geht, dann wird der Motor durch die rollenden Räder angetrieben und spritzt nichts mehr ein. Das machen der Diesel und der Benziner», wie Roth verrät. Wenn man den Fuss also ganz vom Gas wegnimmt, braucht man keinen Treibstoff.
Nach gewisser Tourenzahl schalten
Vor allem beim Anfahren kann man so einiges an Benzin sparen. Dabei sollte man beachten, dass man den ersten Gang immer nur zum Anrollen benutzt. Ab 1500 bis 2000 Touren muss man dann in den nächsten Gang schalten. Wichtig ist es auch, dass man Gänge nicht überspringt, sondern in jeden Fang schaltet. «So kann man effizienter fahren», wie Roth verrät. Was viel Treibstoff braucht, ist die Drehzahl, also die Umdrehungen des Motors. «Je früher man schalten kann, desto weniger Umdrehungsspitzen hat man», so Roth.
Kurze Strecken vermeiden
Es ist bekannt, dass ein kalter Motor grundsätzlich mehr Benzin braucht. Aus diesem Grund sollte man Kurzstrecken vermeiden und lieber aufs Velo umsteigen. Schon gar nicht sollte man vor dem Losfahren den Motor anschalten und diesen warmlaufen lassen. Das ist nicht nur illegal, sondern braucht auch viel Treibstoff. «Es ist am schonendsten, wenn man einsteigt und dann sofort losfährt.»
Beim Rotlicht Motor abschalten
«Immer, wenn man sich überlegen muss, ob man den Motor ausschalten oder anlassen soll, abschalten!», so Roth. Fakt ist: Das Starten des Motors benötigt gleich viel Treibstoff, wie wenn ein Motor fünf Sekunden läuft. Wenn man also an einem Rotlicht oder an einem Bahnübergang steht, kann man mit dem Ausschalten des Motors nichts falsch machen.
Klimaanlage nicht auf Automatik lassen
Bei den heutigen Fahrzeugen stellt sich die Klimaautomatik immer auf 20 Grad ein und ist auch immer aktiv. «Der Klimakompressor braucht aufgrund der momentanen Aussentemperaturen deshalb viel Treibstoff. Wenn man nicht die Scheiben vom Tau beseitigen will oder einfach heizen möchte, dann sollte man die Automatik (AC-Knopf) ausschalten.» Die Lüftung bleibt trotzdem laufen und die Heizung funktioniert ebenfalls. «Somit spart man so einiges an Treibstoff.»
Konstantes Tempo halten
In den modernen Fahrzeugen gibt es den allbekannten Tempomaten. «Diesen sollte man unbedingt benutzen.» Ein konstantes Tempo zu halten, ohne ständiges Bremsen und Gasgeben, spart nämlich Sprit. Zu beachten gilt es jedoch, dass man diesen bereits rausnimmt, wenn man sieht, dass man beispielsweise in eine 50er-Zone kommt. «So kann man das Fahrzeug gut ausrollen lassen», wie Roth erzählt. Gut zu wissen: Den adaptiven Tempomaten sollte man nicht innerorts gebrauchen. «Das Fahrzeug kann so nicht rollen und es bremst ständig ab und gibt wieder Gas, was viel Treibstoff verbraucht.»
(red.)