Schweiz

Nidwalden: Mann bringt Fuchswelpen statt Katzenbaby ins Tierheim

«Leben retten oder zerstören?»

Missglückte Rettungsaktion: Mann verwechselt Fuchswelpe mit Katzenbaby

· Online seit 26.06.2024, 06:15 Uhr
Ein Mann aus dem Kanton Nidwalden findet ein Katzenbaby, nimmt es mit nach Hause und päppelt es auf. Als er es einem Tierheim übergeben will, kommt der Schock: Das mutmassliche Katzenbaby war gar kein Büsi, sondern ein Fuchs.
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An einem Vormittag im April kam ein Mann ins Tierheim «Paradiesli» in Ennetmoos und wollte ein Katzenbaby abgeben. Dieses hatte er rund zehn Tage zuvor gefunden und seither bei sich zu Hause aufgepäppelt, wie der «Blick» berichtet.

Katzenbaby war ein Fuchswelpe

Als die Mitarbeitenden den Käfig öffneten, kam der Schock: Bei dem vermeidlichen Katzenbaby handelte es sich um einen Fuchswelpen. Diesen hätte der Mann gar nicht mitnehmen dürfen, denn es ist verboten, Wildtieren nach Hause zu nehmen.

Auch das Tierheim hätte den kleinen «Stupsi», wie sie ihn nannten, rechtlich gesehen nicht aufnehmen dürfen. Da dieser aber noch viel zu jung und nach 10 Tagen in menschlicher Obhut bereits zu fest an Menschen gewöhnt war, um wieder ausgesetzt zu werden, entschloss sich das Tierheim, den Kleinen vorübergehend aufzunehmen.

Wunder, dass er so lange überlebt hat

«Es grenzte schon an ein Wunder, dass der kleine Fuchs die Zeit ohne Muttermilch und mit unpassender Ernährung überlebt hat. Wir wussten, dass er nur eine Chance hat, wenn wir so schnell wie möglich professionelle Hilfe für ihn finden», schreibt das Tierheim in einem Facebook-Post.

Die Suche nach einem geeigneten und seriösen Ort stellte sich jedoch schwieriger raus als gedacht. Ein Wildhüter habe dem Tierheim gesagt, dass Stupsi euthanasiert – also eingeschläfert – werden muss, wenn nicht innert Tagen eine geeignete Auffangstation gefunden wird.

Zum Glück wurde nach vielen Telefonaten eine passende Aufnahmestation im Kanton Waadt gefunden: das Centre Ermaniea in Chavornay. Noch am selben Tag konnte Stupsi in die Romandie übergeben werden, wo er seither aufgepäppelt wird.

Stupsi soll wieder ausgewildert werden

«Mittlerweile geht es Stupsi soweit gut», sagt Joan Clara Eberlein, Leiterin der Auffangstation Centre Erminea gegenüber «PilatusToday». Das hätte aber auch ganz anders kommen können. Der kleine Fuchs kann sich drinnen und draussen in einer Volière aufhalten und wird weiterhin aufgepäppelt.

Wenn er gross genug ist, soll er wieder ausgewildert werden. Und das möglichst weit weg von Wohnsiedlungen, damit er möglichst nicht mehr in Kontakt mit Menschen kommt.

(red.)

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veröffentlicht: 26. Juni 2024 06:15
aktualisiert: 26. Juni 2024 06:15
Quelle: FM1Today

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