Schweiz

Pflegefachleute fordern höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen

Coronavirus

Pflegefachleute fordern höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen

21.04.2020, 07:52 Uhr
· Online seit 21.04.2020, 07:50 Uhr
Die Pflegefachleute wollen sich nicht mit Lobeshymnen für ihre Tätigkeiten in Zeiten der Corona-Pandemie begnügen. Sie fordern in einem offenen Brief ans Parlament höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und eine Stärkung der Ausbildung.
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«Leere Worte haben wir genug gehört. Wird sind mit der Geduld am Ende», schreibt der Berufsverband der Pflegefachkräfte (SBK) in dem Brief an sämtliche National- und Ständeräte. Die Covid-19-Krise habe gravierende Schwächen des Gesundheitswesens schmerzhaft offengelegt.

Der Mangel an Schutzmaterial sei ein Skandal. Die Aufweichung der Arbeits- und Ruhezeiten sei inakzeptabel und die Abhängigkeit von ausländischem Gesundheitspersonal gefährlich. «Die Krise zeigt, wie systemrelevant die Pflege ist», zitieren die Tamedia-Zeitungen die SBK-Geschäftsführerin Yvonne Ribi.

Eine Covid-19-Zulage sei daher mehr als angezeigt. Die Kantone sollten zusammen mit den Gesundheitsinstitutionen die Höhe einer solchen Anerkennung aushandeln. Wichtig ist dem SBK auch seine Pflegeinitiative, die zu einer Aufwertung der Pflegeberufe führt.

«Es ist nun an Ihnen, die Forderungen der Pflegenden in den Beratungen zur Pflegeinitiative endlich und vollumfänglich umzusetzen», heisst es in dem offenen Brief an die Parlamentarierinnen und Parlamentarier zum Schluss.

Parlament diskutiert Gegenvorschlag

Das Parlament berät zurzeit über einen indirekten Gegenvorschlag zur Pflegeinitiative des SBK. In der Version des Nationalrates enthält er eine Ausbildungsoffensive und mehr Verantwortung für die Pflegerinnen und Pfleger.

Nun ist der Ständerat am Zug. Seine Gesundheitskommission sprach sich im vergangenen Februar - noch vor der Corona-Krise - gegen höhere Subventionen für die Ausbildung von Pflegefachkräften aus. Die Kommission hat die Vorlage noch nicht zu Ende beraten.

veröffentlicht: 21. April 2020 07:50
aktualisiert: 21. April 2020 07:52
Quelle: sda

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