Von den 1,2 Millionen Personen in der Schweiz, die vollständig geimpft sind, haben sich bisher 129 Personen nach ihrer zweiten Impfung trotzdem mit dem Virus infiziert. Hinzu komme, dass die Dunkelziffer viel höher sei als die vom BAG erhobene Zahl, vermuten Fachleute.
Dafür gebe es verschiedene Gründe, schreibt die "NZZ am Sonntag". So böten die beiden zugelassenen Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna nur einen Schutz von 95 respektive 94 Prozent. Auch scheine bei älteren Menschen die Impfung weniger gut zu wirken. Und schliesslich spielten auch die Corona-Varianten eine Rolle, die wahrscheinlich gefährlicher und ansteckender seien.
Impfstoffe für Jugendliche bis Ende Juni
Die Heilmittelbehörde Swissmedic will bis Ende Juni Impfstoffe für Jugendliche zum Schutz vor Corona-Infektionen zulassen. Der Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, Christoph Berger, sagt gegenüber der "NZZ am Sonntag", er hoffe, dass die Impfung der 12- bis 15 jährigen Personen nach den Sommerferien beginnen könne.
Der Impfstoffhersteller Pfizer/Biontech habe bei Swissmedic vor zehn Tagen die Zulassung des Impfstoffs für Jugendliche beantragt. Ein Sprecher von Swissmedic wollte sich nicht auf ein Zeitpunkt festlegen, wann der Impfstoff zugelassen werde. Kanada und die US impfen bereits Jugendliche. Absehbar sind zudem Impfungen für Kinder unter 12 Jahren.
Deutschschweizer zieht es ins Tessin
Wie bereits an Ostern strömen auch am verlängerten Auffahrtswochenende Tausende Deutschschweizer ins Tessin. Wie das Fernsehen der italienisch-sprachigen Schweiz "RSI" berichtet, waren die Hotels bis zu 90 Prozent ausgelastet – die Jugendherbergen gar zu 97 Prozent.
Ersichtlich war der Tourismus-Ansturm auch am Verkehr. Vor dem Gotthard stauten sich die Autos zwischenzeitlich auf einer Länge von 12 Kilometern.
Tourismus will Milliarden vom Bund
Der Schweizer Tourismus-Branche fehlen wegen der Corona-Krise Mittel für Investitionen. Die Tourismusverbände verlangen daher vom Bund Unterstützung. Der Finanzbedarf betrage in den nächsten zehn Jahren drei Milliarden Franken, sagte Hans Wicki, FDP-Ständerat und Präsident des Seilbahnverbandes, gegenüber der "SonntagsZeitung". Sonst verliere die Branche den Anschluss.
Mit dem Geld sollten nicht nur Bahnen saniert werden, sondern auch Hotels. Ferner seien Investitionen in die Digitalisierung und in die Nachhaltigkeit nötig. Unterstützt wird die Forderung von den Kantonen, die sich bereits koordinieren, um ein Konzept zu entwickeln.
Neue SP-Spitze will Partei grundlegend umbauen
Die SP Schweiz steht vor einem grundlegenden Umbau. Die neue Parteispitze mit Mattea Meyer und Cédric Wermuth will die SP neu organisieren. Die Basis der Partei soll mehr Mitbestimmung erhalten. Die Pläne seien Teil einer grossen Statutenrevision, die sich derzeit intern in der Vernehmlassung befinde und im August an einem Parteitag beschlossen werden solle, sagte Meyer der «NZZ am Sonntag».
Herzstück sei dabei die Schaffung eines neuen, rund 80-köpfigen Parteirats, in dem alle relevanten Kräfte Einsitz hätten und der dann als Parlament der SP fungieren solle. Der Rat wäre für die strategische Ausrichtung der Partei verantwortlich und würde ein eigenes, dreiköpfiges Präsidium erhalten. (Zum Artikel)
Israels Gaza-Einsatz geht «so lange wie nötig»
Auch in der Nacht auf Sonntag wurden aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel abgefeuert, wie das Militär per Twitter mitteilte. Nach Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wird der Militäreinsatz gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas «so lange wie nötig weitergehen».
Netanjahu sagte, man müsse zunächst die Infrastruktur der islamistischen Hamas zerstören. «Uns stehen noch schwere Tage bevor, aber wir werden sie gemeinsam durchstehen und siegen», sagte der 71-Jährige. (Zum Artikel)
(red.)