Um die Kosten einer bedarfsgerechten Betreuung in den eigenen vier Wänden zu berechnen, hat Pro Senectute ein neues Modell mit 20 Stufen der Betreuung definiert. Eine von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) durchgeführte Studie zeigt nun, dass sich die Kosten schweizweit auf 4,2 bis 5,6 Milliarden Franken pro Jahr belaufen würden. «Angehörige, Freunde und Nachbarn leisten heute den Löwenanteil der Betreuungsaufgaben», schreibt Pro Senectute in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Am stärksten ins Gewicht fallen bei den Kosten demnach die Betreuung von Menschen, die einsam sind. Doch je grösser der Betreuungsaufwand wird, desto mehr stossen Angehörige an ihre Grenzen und ziehen externe Betreuungsleistungen hinzu, die von den betroffenen Seniorinnen und Senioren selbst finanziert werden. Viele könnten sich das aber nicht leisten. «Ohne Umdenken wird die bereits bestehende Betreuungslücke angesichts des demografischen und gesellschaftlichen Wandels noch grösser», schreibt Pro Senectute weiter.
Die Organisation will sich diesen Herausforderungen nun annehmen und und «nötigenfalls auf politischer Ebene aktiv werden». Dank gezielter finanzieller Unterstützung könnten betreuungsbedürftige Personen den Übertritt ins Pflegheim hinauszögern oder gar vermeiden. Das würde laut Pro Senectute auch den Druck auf die Gesundheitskosten «spürbar reduzieren».
(agl)