Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher, Video vom 14. Oktober 2022
Tomatensauce auf ein Van-Gogh-Gemälde schütten oder sich auf einer Strasse festkleben, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen – viele Leute sehen in den sich häufenden Aktionen der Klimabewegung nichts weiteres als sinnlose Provokationen, die dem Klima selbst gar nichts nützen. Entsprechend fallen etliche Kommentare auf Social Media aus:
Einfach kleben lassen. Wo ist das Problem? #renovate mal euer Hirn! https://t.co/f3pegXkjH3
— DaniC (@mega_von) October 12, 2022
Auch SVP-Nationalrat Mauro Tuena hat eine klare Meinung dazu, wie er im «TalkTäglich» verriet.
Dass sich viele Menschen über solche Aktionen aufregen, vor allem, wenn sie dadurch selbst im Stau stehen oder sonst betroffen sind, kann Cécile Bessire gut nachvollziehen. Sie ist die Pressesprecherin von Renovate Switzerland, jener Organisation, welche die vergangenen Protestaktionen organisiert hatte – weil es schlicht und einfach keine anderen Optionen mehr gebe, wie Bessire gegenüber CH Media Radionews betont: «Die Aktion entstehen aus einer Verzweiflung heraus.»
Arthur Guion: "Zum dritten Mal setze ich mich auf die Strasse und fordere den Bundesrat auf, eine Mobilisierung der Gesellschaft für die thermische Sanierung von Gebäuden auszurufen. Ich kann nicht glauben, dass ich das tun muss, um mein Recht auf eine Zukunft zu verteidigen." pic.twitter.com/qLxAUK0nCU
— Renovate Switzerland (@Renovate_CH) October 14, 2022
Abneigung wird in Kauf genommen
Weil die Politik nicht genügend unternehme, müsse man eben mittels Protestaktionen ein Zeichen setzen, so Bessire. Der Klimastreik beziehungsweise Renovate Switzerland wolle in den nächsten Monaten denn auch Schulen und Universitäten besetzen.
Sympathien werden verspielt
Dass solche Aktionen nicht überall gut ankommen, weiss auch Cyrill Hermann, Pressesprecher beim Klimastreik Schweiz: Um etwas bewirken zu können, müsse man dies jedoch in Kauf nehmen. Und nicht alle Reaktionen seien negativ, so Hermann gegenüber CH Media Radionews. Es gebe auch positives Feedback: «Viele sagen uns, dass sie es vielleicht auf eine andere Art und Weise angehen würden, dass sie uns aber verstehen können.»
Trotzdem bestehe die Gefahr, mit den Aktionen Sympathien zu verspielen: Gegenüber der «Washington Post» sagte die US-amerikanische Psychologin Dana Fisher, Untersuchungen würden zeigen, dass sich Menschen einzig wegen solcher Aktionen womöglich für immer von der Klimabewegung abwenden würden.