(sat) Konkret ist der ausgewiesene Betriebsertrag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,4 Prozent auf 207,6 Millionen Franken gesunken. Der Gewinn vor Steuern und Abgaben ging im ersten Quartal gar um 8 Prozent auf noch 101 Millionen zurück. Rechne man die Folgen der Coronakrise – namentlich die eingebrochenen Roaming-Umsätze – und Effekte rund um den Tower-Verkauf jedoch heraus, sieht die Situation laut einer Mitteilung vom Freitag besser aus. Insbesondere im Kerngeschäft mit den Abonnementskunden seien die Umsätze einmal mehr gewachsen. Im Firmenkundengeschäft meldet Salt sogar den grössten Quartalszuwachs der letzten fünf Jahre.
Nebst den Folgen der Coronapandemie macht Salt offenbar auch die angekündigte Übernahme von Sunrise durch UPC respektive deren Muttergesellschaft Liberty Global zu schaffen. Denn Sunrise ist nicht nur Konkurrent. Im Frühling haben Salt und Sunrise nämlich bekannt gegeben, mit dem Gemeinschaftsunternehmen Swiss Open Fibre im Bereich der Glasfaserleitungen den Platzhirsch Swisscom gemeinsam anzugreifen. Wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP am Donnerstag meldete, droht Salt dem Geschäftspartner Sunrise wegen der Übernahme nun mit einer Klage.
Bei Salt würden durch den Ausstieg von Sunrise Unternehmenswerte vernichtet, weshalb Anwälte in den USA bereits ein Verfahren eingeleitet haben, um vom neuen Mutterkonzern Liberty Global Infos zum Deal zu erhalten. Wegen der Übernahme hat Sunrise die Arbeiten an Swiss Open Fibre laut AWP denn auch bereits auf Eis gelegt. Man werde die Situation nach Abschluss des Milliardendeals analysieren und dann entscheiden, wie es weitergehe, sagte Sunrise-Chef André Krause zur AWP.