Viele Menschen starten in den Tag mit einer warmen Dusche – oder beenden diesen so. Eine repräsentative Umfrage von «gfs-zürich» im Auftrag des Schweizerischen Verbandes für energieeffiziente Sanitärprodukte (SVES) zeigt, dass 60 Prozent der befragten Personen beim Duschen körperwarmes Wasser bevorzugen – 22 Prozent sogar heisses Wasser. Nur jede oder jeder Zehnte reinigt (und erfrischt) sich gern unter kühlerem Wasser. Und gerade noch ein Prozent der Befragten duscht mit ganz kaltem Wasser.
Nur 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung kann sich vorstellen, die Temperatur beim Duschen leicht zu reduzieren oder ganz aufs Warmwasser zu verzichten.
Schweizer achten auf Energieverbrauch
Trotzdem – und das ist die gute Nachricht – hätten fast alle Bewohnenden der Schweiz (86 Prozent) von Wassersparmassnahmen beim Duschen gehört. Und rund zwei Drittel geben an, beim Duschen auf den Energieverbrauch zu achten. Zudem achten fast 80 Prozent der über 65-Jährigen beim Duschen auf den Energieverbrauch, bei den 18- bis 39-Jährigen sind es etwas mehr als die Hälfte.
Laut SVES liegt der Hebel zum Energiesparen daher nicht bei der Temperatur, sondern bei der Wassermenge. Über 70 Prozent der Befragten können sich aber vorstellen, dass sie sich eine Energiesparbrause anschaffen, die mit 5 Litern pro Minute weniger als die Hälfte so viel Wasser verbraucht, wie die heute weit verbreiteten Brausen mit ihren 8 bis 12 Litern.
Auf hohe Akzeptanz stossen auch Durchflussbegrenzer (66 Prozent), den Wasserhahn weniger zu öffnen (68 Prozent) oder beim Einseifen das Wasser ganz abzustellen (75 Prozent).
Heutzutage wird weniger geduscht
Die Häufigkeit und die Zeit unter der Dusche sind laut der Umfrage stark abhängig von Alter, Geschlecht und ob die Haare gewaschen werden oder eben nicht. Die über 65-Jährigen und die 40- bis 64-Jährigen duschen oftmals kürzer als die Jungen (18 bis 39 Jahre). Ausserdem sind sie sich den Wert des Warmwassers auch mehr bewusst. Am sparsamsten und umsichtigsten gehen die älteren Frauen über 65 Jahre mit Wasser um. Sorglos verbrauchen die jungen Männer Warmwasser.
Doch überraschend ist dies keineswegs: Als das Dusch- und Badeverhalten vor 25 Jahren zum letzten Mal erhoben wurden, war dies genauso.
Das Duschen pro Woche hat sich jedoch um rund ein Fünftel reduziert. 1999 duschte man durchschnittlich 6,4 Mal pro Woche, heute sind es 5,2 Mal. Die Männer duschen aber immer noch öfters als die Frauen. Die Duschzeiten haben sich etwas reduziert: Heute dauert eine Dusche im Durchschnitt 7 Minuten – 5,5 Minuten ohne Haare waschen und 7,6 Minuten, wenn die Haare gewaschen werden.
Spannend ist, dass Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer bewusst kurz duschen. Die Umfrage zeigte, dass Mieterinnen und Mieter durchschnittlich 7,7 Minuten unter der Dusche stehen, Hauseigentümer «nur» 6,2 Minuten.
Baden ist «out»
Badewannen werden laut der Umfrage immer weniger für ihren eigentlichen Zweck genutzt. Die Hälfte der Befragten badet heute gar nicht mehr, 75 Prozent nur gerade fünfmal pro Jahr oder weniger. Aus Sicht des Umwelt- und Klimaschutzes ist der Schritt aus der Badewanne und unter die Dusche super, denn ein Bad mit 150 Litern heissem Wasser verbraucht bis zu 10 Mal mehr Wasser als nur eine Dusche.
Kalt und kurz keine Option
Weniger oft und kälter zu duschen ist – wie die Umfrage gezeigt hat – für die meisten keine Option. Kürzer duschen hingegen sehr wohl. Denn kürzer Duschen muss laut dem SVES kein Komfortverlust mit sich bringen.
Ausserdem können alte, verkalkte Duschbrausen – aus der noch 10 Liter Wasser pro Minute auf die Köpfe prasseln – durch moderne, wassersparende Modelle ersetzt werden.
(cs)
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