Schweiz

Sehr starke Belastung: Sahara-Staub und ausbleibender Regen bringen Allergiker zur Verzweiflung

Allergiker-Albtraum

Wind und Sahara-Staub treiben einem die Pollen in Augen und Nase

· Online seit 21.04.2020, 11:23 Uhr
Kein Tropfen Regen in den letzten Tagen, Sonne, Wind und jetzt auch noch Sahara-Staub: Die Pollen legen sich als gelber Schleier auf alles, was draussen herumsteht. Allergiker durchleiden gerade schlimme Tage, sofern sie sich überhaupt noch nach draussen wagen.
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Die sichtbaren gelben Pollen auf den Autodächern und Gartentischen sind allerdings nicht jene, die einen zum Niesen bringen. «Das sind Fichtenpollen, sie sind sehr gut sichtbar, aber nicht allergen», sagt Sereina de Zordo, Leiterin Fachdienstleistungen von «aha! Allergiezentrum Schweiz».

Trotzdem juckt es die Pollenallergiker in Nase, Rachen und Augen, sobald sie momentan einen Schritt vor die Haustüre setzen. «Die Birken- und Eschenpollen stürmen derzeit regelrecht durch die Luft. Sie sind kleiner, kaum sichtbar – aber auf sie reagieren sehr viele Menschen allergisch. Die Belastungen sind überall in der Schweiz hoch», sagt die Pollenexpertin.

«Wind verschlimmert die Situation»

Damit nicht genug: Durch die Bise, die momentan zeitweise herrscht, können sich die Pollen über weite Strecken verteilen, was zu einer Verschlimmerung der Situation führt. Zusätzlich bläst einem der Wind die Pollen in die Augen.

«Wenn dazu noch Sahara-Staub in die Schweiz geweht wird, kann dies die Atemwege von Allergikerinnen und Allergikern zusätzlich reizen», sagt Sereina de Zordo.

Sonnebrille tragen und drinnen bleiben

Wer den tränenden roten Augen, der triefenden Nase und dem unangenehmen Jucken im Hals aus dem Weg gehen will, der geht deshalb zurzeit nur mit Vorkehrungsmassnahmen aus dem Haus.

«Allergiker sollten immer eine Sonnenbrille tragen, vor dem Schlafengehen die Haare waschen und die Wäsche nicht im Freien trocknen lassen», rät Sereina de Zordo. Ausserdem sollte man nur kurz stosslüften und die Fenster sonst geschlossen halten.

Eine Pollenallergie sei alles andere als harmlos. «Eine Pollenallergie muss richtig behandelt werden, sonst kann Asthma drohen. Daher sollte sie von einer Allergologin oder einem Allergologen abgeklärt und therapiert werden», sagt die Expertin. Ein Arztbesuch solle bei einer Allergie trotz der ausserordentlichen Lage, in der wir uns gerade befinden, gemacht werden.

In einer Woche kommen die Gräser dazu

Wer nicht auf Birke, Esche und Co. reagiert, der bleibt verschont – vorerst. «Im Mittelland sind die Gräserpollen bereits in den Startlöchern, erste Pollen sind gemäss Prognose von Meteo Schweiz zum Beispiel in Buchs etwa in einer Woche unterwegs», sagt Sereina de Zordo.

veröffentlicht: 21. April 2020 11:23
aktualisiert: 21. April 2020 11:23
Quelle: FM1Today

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