Klick, klick, klick, klick – und schon landet das neue iPhone 12 mini im Warenkorb. Sieben Klicks später gesellen sich eine Computermaus und ein Laptop-Adapter zum Mini-Telefon. Nochmals drei Klicks später ist das Ganze bestellt, bezahlt und bereit zum Versand. Anders als an anderen Tagen hat der User am Black Friday für das Ganze nur einen Teil des üblichen Preises bezahlt und jubelt über die gesparten Franken.
Über 500 zusätzliche Stellen geschaffen
Der Black Friday – die Rabattschlacht und einer der umsatzstärksten Tage des Jahres für die Schweizer Onlinehändler. Wie das Online-Warenhaus Galaxus auf Anfrage sagt, beginnen die Vorbereitungen auf den nächsten Black Friday bereits kurz nach dem letzten Black Friday. «Seit Anfang Jahr wurden mehr als 500 Personen für unsere Logistik und unseren Kundendienst eingestellt», schreibt Mediensprecher Rico Schüpbach. Für die zweite Welle – die Vorweihnachtstage – werden derzeit weitere 250 Aushilfen in der Logistik von Galaxus und Digitec gesucht.
«Wir rechnen am Black Friday und vor Weihnachten mit über 50 Prozent mehr Bestellungen als letztes Jahr und mit Umsatzrekorden.» Das Bestellvolumen dürfte aufgrund der Corona-Pandemie besonders gross sein. «Kapazitätsengpässe auf der Webseite, aber auch in der Logistik, sind die Schwierigkeit, wir sind aber gut vorbereitet», sagt Schüpbach.
Heizstrahler aktuell besonders gefragt
Feriensperren während dieser hektischen Zeit gibt es bei Galaxus nicht, jedoch müssen die Ferien mit den Vorgesetzten abgestimmt werden. Die Mitarbeitenden, die während des Black Fridays arbeiten, bekommen kostenlos Früchte und Süssgebäck.
Besonders beliebt seien aktuell Produkte für Outdoor-Weihnachtsfeiern wie Heizstrahler. Dort hat sich die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Aber auch Spielwaren landen häufig im Warenkorb.
600 Pakete in einer Stunde
In anderen Unternehmen, bei denen der Black Friday zu den erfolgreichsten Verkaufstagen gehört, ist die Situation ähnlich wie bei Galaxus. Bei Media Markt werden beispielsweise seit Monaten Gespräche mit Lieferanten geführt und das Personal im Online-Kundendienst aufgestockt.
Bei Interdiscount wurde im Oktober eine neue Verpackungsanlage in Betrieb genommen. Diese kann bis zu 600 Pakete pro Stunde verarbeiten. «Dadurch kann die Effizienz des Paketversands gesteigert werden», heisst es auf Anfrage. In der Logistik wurde mit Aushilfen aufgestockt, um den Mehraufwand am Black Friday abzuwickeln.
Für Interdiscount ist der Black Friday zum verkaufsstärksten Tag des Jahres geworden. Mitarbeitende, die an diesem Tag arbeiten, werden in der ganzen Schweiz mit Verpflegung versorgt. Damit will die Firma ihrem Personal für sein ausserordentliches Engagement danken.
Bei Media Markt und Interdiscount sind am Black Friday Smartphones beliebte Produkte, aber auch Computer, Fernsehgeräte oder Spielkonsolen. Auch Produkte, die aufgrund von Home Office gebraucht werden, könnten zum Verkaufsschlager werden.
Eine halbe Milliarde Umsatz am Black Friday
Eine Prognose, wie der Black Friday werden könnte, lässt sich aufgrund der Zahlen des Singles Day am 11. November anstellen. Gemäss Schätzungen der Seite «blackfridaydeals», auf der Black-Friday-Angebote publiziert und die Verkäufe analysiert werden, wurden am Singles Day 40 Millionen Franken umgesetzt. Im Schnitt kaufte jeder User für rund 215 Franken ein – zum Vergleich: Am letztjährigen Black Friday war der durchschnittliche Warenkorb der Schweizer mit Produkten im Wert von 209 Franken gefüllt.
Gemäss Hochrechnungen von «blackfridaydeals» dürfte der Schweizer Detailhandel am kommenden Freitag einen Umsatz in der Höhe von 500 Millionen Franken erzielen. Das innerhalb von 24 Stunden.
Am Singles Day besonders beliebt waren übrigens verschiedene TV-Modelle, die Xbox Series X, Nintendo Switch oder das Sexspielzeug Womanizer Duo.
Quelle: FM1Today
(abl/thc)