Wann findet die Übung statt?
Die Kampfflugzeuge üben die Landung am Mittwoch, 5. Juni, zwischen ca. 9 Uhr und 12.30 Uhr auf dem Autobahnabschnitt.
Wo landen die Kampfjets?
Die Militärübung findet auf einem Teilabschnitt der Nationalstrasse A1 im Kanton Waadt statt, und zwar zwischen Avenches und Payerne.
Der Verkehr wird auf die Kantonsstrassen umgeleitet. Die Planung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) sowie den Kantonspolizeien Waadt und Freiburg.
Wie lange wird die Autobahn gesperrt?
Da es sich um eine Militärübung und keinen Öffentlichkeitsanlass handelt, wird nicht nur der betroffene Autobahnabschnitt gesperrt, sondern das ganze Gebiet im Umkreis von zwei Kilometern. Die Sperrung dauert 36 Stunden, von heute Abend, Dienstag, 4. Juni, 21.00 Uhr, bis am Donnerstag, 6. Juni, 09.00 Uhr.
Wie viele Kampfflugzeuge sind im Einsatz?
Es wird erwartet, dass etwa acht Kampfjets des Typs F/A-18 an der Militärübung in der Waadt teilnehmen.
Warum landen Kampfjets auf der Autobahn?
Die Idee stammt aus dem Kalten Krieg. Sollte die Schweiz angegriffen werden, wären die Landepisten eines der ersten Ziele. Wenn diese zerstört würden, wären die Kampfjets nutzlos, weshalb Nationalstrassen als Notlandepisten dienen. Bereits zwischen den 70er- und 90er-Jahren gab es zehn solche Übungen – die letzte Landung auf einer Autobahn mit Kampfflugzeugen der Schweizer Armee fand 1991 im Tessin statt.
Wegen der «verschlechterten Sicherheitslage in Europa» findet die Militärübung dieses Jahr erstmals wieder statt. Laut dem Bundesrat müsse die Schweizer Armee, um ihren Kernauftrag, die Bevölkerung zu schützen, zu erfüllen, die Verteidigungsfähigkeit in allen Wirkungsräumen (Boden, Luft und Cyberraum) konsequent stärken.
Können Kampfflugzeuge auf jeder Autobahn landen?
Nein. Aber einige Teilabschnitte der Autobahnen wurden extra dafür gebaut – so gibt es etwa bei Münsingen BE, Oensingen SO, Alpnach OW, Lodrino TI, Sitten VS und Flums SG die Möglichkeit, die Mittelleitplanke leicht zu entfernen, um eine Landung zu üben. Benötigt wird eine fadengerade Strecke von rund zwei Kilometern Länge, damit die Landung stattfinden kann.
Gibt es Kritik an der Übung?
«Es macht keinen Sinn», sagte im Februar die Zürcher SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf zu watson. Die Sicherheitspolitikerin zeigte sich erstaunt über den Zeitpunkt der Übung. Der Grund: Die Armee möchte momentan noch mit F/A-18 Kampfflugzeugen teilnehmen, obwohl bald die F-35 geliefert werden sollen. «Befürchtet selbst die Armee, dass es bei den F-35 zu Lieferverzögerungen kommt?», fragte die Präsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats.
Seiler Graf stört sich aber auch daran, dass die Armee «ständig mit der veränderten Sicherheitslage argumentiert, um ein Wunschkonzert nach dem anderen durchzubringen». (kma)