Im vollbesetzten Zug von Bern nach Zürich hat sich ein Offizier lautstark zur Schweizer Armee, Verteidigungsministerin Viola Amherd und Aussenminister Cassis geäussert. Gegenüber CH-Media-Zeitungen äusserte sich ein Armeesprecher, falls das zutreffe, lägen Regelstösse vor. Negative Äusserungen in der Öffentlichkeit seien inakzeptabel.
Darüber hinaus bezeichnete der Passagier Viola Amherd als «schwache Figur», die sich in der Krise «in eine Schneekugel verkriechen würde» und nur ein «Küchenkabinett» um sich scharen und ausschliesslich auf dessen Mitglieder hören würde, wie CH-Media-Zeitungen am Freitagmittag schreiben.
So reagiert Amherd
Nach dem Referat zur F35-Kampfjet-Beschaffung in Holziken sprach der moderierende AZ-Chefredaktor Rolf Cavalli Amherd auf den Vorfall an. Die Bundesrätin soll darauf geantwortet haben: «Dass sich der Offizier negativ über mich als Chefin äussert, ist für mich kein Problem. Wenn alle ihre Chefs immer nur in den höchsten Tönen loben, dann stimmt auch etwas nicht.»
Weiter sagte sie, dass sie ein positives Naturell habe und gut mit Kritik umgehen kann. Ausserdem informiere sie sich deshalb vorher sorgfältig, treffe die nötigen Abklärungen, mache sich auf dieser Grundlage ein Bild und entscheide danach. «Wenn andere mit meinem Entscheid nicht einverstanden sind, nehme ich das zur Kenntnis», so Amherd.