Quelle: Keystone-SDA / CH Media Video Unit / Linus Bauer
Die mittlere Monatsprämie wird 378.70 Franken betragen. Das teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag mit. Damit fällt der Anstieg geringer aus als in diesem Jahr mit 8,7 Prozent.
Die Krankenkassenprämien steigen 2025 im Schnitt um sechs Prozent. Die mittlere Monatsprämie wird 378.70 Franken betragen. Das teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag mit. Damit fällt der Anstieg geringer aus als in diesem Jahr mit 8,7 Prozent.
Erwachsene zahlen 25 Franken mehr
Die mittlere Monatsprämie wird laut BAG berechnet, indem alle in der Schweiz bezahlten Prämien zusammengezählt und durch die Anzahl der Versicherten geteilt werden. Für Erwachsene steigt die Prämie 2025 um 25.30 Franken auf 449.20 Franken. Junge Erwachsene müssen 16.10 Franken mehr und damit neu 314.10 Franken zahlen. Für Kinder steigt die mittlere Prämie um 6.50 Franken auf 117.90 Franken.
Der Anstieg der Prämien erkläre sich durch die steigenden Kosten in der Krankenversicherung, schreibt das Bundesamt. Bereits im Jahr 2023 seien die Kosten stärker gewachsen als im langjährigen Durchschnitt. Das Wachstum lag bei 4,6 Prozent. Im ersten halben Jahr 2024 sind die Kosten nun gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres erneut um 4,1 Prozent gestiegen.
Jetzt ist das Parlament am Zug
Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider betonte bei der Bekanntgabe der Krankenkassenprämien 2025, dass die Schweiz ein sehr gutes Gesundheitssystem habe. «Und ein gutes System hat seinen Preis.» Sie gab sich jedoch überzeugt, «dass es möglich ist, die Kosten zu dämpfen, ohne dass die Qualität leidet». Den Leistungskatalog in der Grundversicherung will sie nicht einschränken, da dies nicht das Problem sei.
Nun müssten alle Akteure dazu beitragen, das System finanzierbar zu behalten und die Kosten zu senken, etwa negative Anreize und Doppelspurigkeiten anzuehen. Dies forderte Baume-Schneider am Donnerstag vor den Medien in Bern. Sie verwies auf laufende politische Massnahmen und stellte klar: «Das Parlament hat es in der Hand, die Kosten zu dämpfen.»
Als Beispiel nannte die Gesundheitsministerin das zweite Paket zur Kostendämpfung, das derzeit im Parlament beraten wird. Erste Massnahmen daraus waren bereits 2023 und 2024 in Kraft getreten. Im zweiten Teil nun sind Massnahmen enthalten wie etwa Mengenrabatte bei Medikamenten, die viel Umsatz generieren. Ferner die Stärkung einer koordinierten Gesundheitsversorgung. Der Bund rechnet mit einem Sparpotenzial von bis zu einer halben Milliarde Franken pro Jahr.
Anfang November sollen an einem runden Tisch mit allen Akteuren der Gesundheitsbranche neue Sparvorschläge besprochen werden.
Ältere Menschen, teurere Medikamente
Für das kommende Jahr erwarten die Krankenkassen laut BAG eine Kostensteigerung von 4,2 Prozent. Neue Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten sowie eine steigende Nachfrage nach Leistungen führten zu diesem Kostenschub. Auch die Verschiebung von stationären Eingriffen in den ambulanten Bereich spiele eine Rolle. Dies sei zwar medizinisch sinnvoll und dämpfe die Kosten insgesamt. Da ambulante Behandlungen jedoch nur von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung finanziert würden, führe die Verlagerung zu einer höheren Prämienbelastung.
Aufgrund der alternden Bevölkerung sowie wegen neuer Therapien und Medikamente werden die Kosten laut BAG auch in Zukunft steigen. Neue Möglichkeiten für Behandlungen seien zwar begrüssenswert. Das Kostenwachstum müsse aber in Grenzen gehalten werden, um das Gesundheitssystem nachhaltig zu finanzieren. «Kostendämpfung ist eine Daueraufgabe, die an verschiedenen Orten von verschiedenen Akteuren immer wieder in Angriff genommen werden muss.»
Anstieg war erwartet worden
Auf Anfang 2024 sind die Reserven der Krankenkassen über die ganze Branche gesehen von 8,5 auf 7,3 Milliarden Franken gesunken. Als wichtigsten Grund nennt der Bund die Tatsache, dass die Kosten 2023 stärker gestiegen sind, als zum Zeitpunkt der Prämieneingabe erwartet wurde.
Noch vor der Medienkonferenz hatten der Krankenkassenverband Santésuisse sowie die Vergleichsdienste Comparis und Bonus.ch einen Anstieg zwischen fünf und knapp sieben Prozent prognostiziert. Als Grund nannten sie etwa Tariferhöhungen für die Leistungserbringer.
(sda/vro)
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.