Dies stellte die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in ihrer am Montag veröffentlichten Coronavirus-KMU-Erhebung fest.
Der Anteil der Firmen, die mit finanziellen Schwierigkeiten in den kommenden zwölf Monaten rechnen, ist von über der Hälfte auf 36 Prozent gesunken. Noch etwas mehr als jedes achte Unternehmen stuft das Risiko eines Konkurses in diesem Zeitraum als gross ein. Für die zweite Coronavirus-KMU-Erhebung wurden vom 21. bis 24. April über 350 KMU zu ihrer wirtschaftlichen Situation befragt.
«Wir sehen in unserem Panel erste positive Signale insbesondere, was die kurzfristigen Aussichten der KMU betrifft. Allerdings hat sich die langfristige Einschätzung noch nicht grundsätzlich verbessert», sagte ZHAW-Finanzdozent Andreas Schweizer laut Communiqué.
70 Prozent der KMU würden weiterhin eine negative oder sehr negative Entwicklung der Geschäftstätigkeit in den nächsten zwölf Monaten erwarten, hiess es. Dieser Anteil sei seit März nur um 7 Prozentpunkte gesunken.
Kurzarbeit in über der Hälfte der Firmen
Auf der anderen Seite schlägt die Krise immer mehr aufs Personal durch. Über die Hälfte der Firmen habe Kurzarbeit eingeführt, ein deutlich höherer Anteil als in der ersten Erhebung, hiess es. Mehr als ein Drittel der befragten KMU hält auch Entlassungen in den kommenden zwölf Monaten mindestens für wahrscheinlich.
Gut ein Drittel der Firmen habe wegen der Coronakrise ihr Geschäftsmodell teilweise oder temporär angepasst. «Ein Teil der Firmen ergreift somit die Initiative, um negative Auswirkungen zu reduzieren. Jedoch können sie in den meisten Fällen durch die Anpassungen nur einen geringen Umsatzanteil kompensieren», erklärte Schweizer.
40 Prozent der befragten Unternehmen hätten einen Corona-Hilfskredit bezogen, der vom Bund verbürgt werde. «Wir sehen das als Indiz dafür, dass die beabsichtigte Unterstützung bei den KMU angekommen ist», äusserte sich Schweizer.