Der Koloss aus Cupertino kämpft seit 2015 dagegen, dass der Bieler Uhrenhersteller eine emblematische Phrase seines Gründers benutzen darf. Der 2011 verstorbene Steve Jobs hatte den Satz «One more thing» bei seinen berühmten Produktpräsentationen verwendet, sein Nachfolger Tim Cook führte dies fort.
Swatch hingegen stellt sich auf den Standpunkt, dass der Ausdruck nichts mit der Marke Apple zu tun habe. Stattdessen nehme sie Bezug auf einen Ausspruch der Figur des Lieutenant Columbo in der gleichnamigen Fernsehserie, die in den 1970er und 1980er Jahren ausgestrahlt wurde. Dies geht aus dem Urteil des britischen «High Court» hervor, das der Nachrichtenagentur AWP vorliegt.
Kein böser Glaube
In erster Instanz hatte ein britisches Markengericht im Oktober 2017 einer Klage von Apple noch Recht gegeben. Dagegen ging Swatch nun in Berufung - mit Erfolg.
Wie aus den Erwägungen hervorgeht, entschied der Richter, dass selbst wenn der Uhrenkonzern Apple «ärgern» wollte, dies nicht als böser Glaube angesehen werden könne, und dass die Verwendung «eines Zeichens, das einige Konsumenten in amüsanter, aber harmloser Weise an einen anderen Akteur erinnere», keine unzulässige Geschäftspraxis darstellt.
Swatch wollte den Entscheid am Dienstag auf Anfrage von AWP nicht kommentieren.
3:0 für Swatch
«One more thing» ist nicht der erste Slogan, um den sich Swatch und Apple streiten. Im April 2019 hatte Swatch bereits vor Bundesverwaltungsgericht einen entsprechenden Rechtsstreit gegen Apple gewonnen. Damals hatte Apple beanstandet, dass Swatchs Slogan «Tick Different» in Angriff auf seine eigene Werbekampagne «Think different» sei - das Gericht sah dies jedoch anders.
Umgekehrt hat Swatch Apple erfolgreich davon abgehalten, die Marke «iWatch» für seine Smartwatch eintragen lassen zu können. Es sei der «iSwatch» zu ähnlich. Das war schliesslich der Grund dafür, dass die Apple-Uhr nun «Apple Watch» heisst.