Schweiz

Swiss und Edelweiss zu Alkoholkonsum vor dem Flug

Ryanair fordert Getränke-Limit

Kein Betrinken vor Boarding: Das halten Swiss und Edelweiss davon

· Online seit 01.09.2024, 08:01 Uhr
Im Kampf gegen Gewalt und Übergriffe an Bord fordert Ryanair-Chef Michael O'Leary ein Getränke-Limit vor Abflug. Reisende sollten höchstens zwei Drinks am Flughafen je Board-Karte kaufen können. Swiss und Edelweiss sehen das entspannter.
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Vor allem auf Flügen von Grossbritannien zu Zielen, die als Party-Orte bekannt sind, wie Ibiza oder einige griechische Inseln, gäbe es immer wieder alkoholbedingte Zwischenfälle, sagte O'Leary der britischen Zeitung «Telegraph». Deshalb und weil auch vermehrt andere Drogen im Spiel seien, fordert der Ryanair-Chef ein Getränke-Limit vor Abflug. Schweizer Fluggesellschaften sehen das anders.

Mehrheit der Gäste wäre bestraft

«Da es sich um Einzelfälle handelt, würden wir mit einem Alkoholverbot oder einer Beschränkung die grosse Mehrheit unserer Gäste bestrafen, welche im vernünftigen Rahmen Alkohol konsumiert und ein Glas Wein zum Essen geniesst», sagt Edelweiss-Mediensprecher Andreas Meier.

Pro Jahr komme es auf allen Flügen gerechnet ein paar Dutzend Mal zu gewälttätigen Passagieren an Board eines Flugzeugs. Das Kabinenpersonal sei für solche Fälle geschult. «Die Cabin Crew Member versuchen mit deeskalierenden Gesprächen die Situation zu lösen. Dies ist in den meisten Fällen zielführend», so Meier.

Von der Verwarnung zur Strafverfolgung

Auch bei der Swiss redet man von Einzelfällen, wie Mediensprecherin Meike Fuhlrott sagt. «Wir trainieren und sensibilisieren sowohl unser Boden- als auch unser Kabinenpersonal regelmässig darauf, auffällige Passagiere bereits vor dem Flug zu identifizieren.» Sicherheit an Bord habe höchste Priorität und eine Gefährdung des Luftverkehrs müsse unter allen Umständen verhindert werden. «Wir sehen aktuell keinen Anlass für eine Anpassung des Alkoholkonsums und vertrauen grundsätzlich auf die Besonnenheit unserer Fluggäste», heisst es seitens der Swiss.

Sollte eine Person doch aufmüpfig sein und ihr Verhalten nicht ändern, könne eine mündliche Verwarnung ausgesprochen werden. «Die nächste Stufe ist eine schriftliche Verwarnung und im äussersten Fall übergeben wir den Fluggast bei Ankunft am Zielort den Behörden», sagt die Mediensprecherin. In schwerwiegenden Fällen müsse eine renitente Person mit Strafverfolgung durch die Behörden und mit einem Flugausschluss rechnen.

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Auch bei der Edelweiss könne ein uneinsichtiges Verhalten Folgen mit sich bringen. «Fälle, welche einen gewissen Schweregrad haben, müssen von Gesetzes wegen an das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) gemeldet werden. Das BAZL erstattet dann eine Anzeige.»

Keine Einsicht in die Statistik

Ob solche Vorfälle häufig auf Flügen von Grossbritannien nach Ibiza oder einigen griechischen Inseln oder auf einer anderen Strecke vorkommen: Darüber führen beide Schweizer Fluggesellschaften keine öffentliche Statistik und geben nicht weiter Auskunft. «Grundsätzlich kann man sagen, dass Langstreckenflüge aufgrund der Länge des Fluges ein erhöhtes Risiko bergen», heisst es seitens der Swiss.

veröffentlicht: 1. September 2024 08:01
aktualisiert: 1. September 2024 08:01
Quelle: ZüriToday

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