Quelle: CH Media Video Unit / Silja Hänggi
Die Organisatoren sprachen von der Rekordzahl von 40'000 Teilnehmenden. Der Umzug startete um 14 Uhr beim Helvetiaplatz, an dem sich bei herrlichem Sommerwetter bereits früh viele Tausende versammelt hatten. Mit dabei waren unterschiedlichste Gruppierungen: Die offizielle Startaufstellung umfasste fast 90 Organisationen und Vereine wie die Queer Football Fanclubs sowie Parteien und Unternehmen.
Fokus auf Rechte von trans Menschen
Nachdem die Zurich Pride im vergangenen Jahr im Zeichen der Abstimmung «Ehe für alle» gestanden hatte, legte sie nun zum ersten Mal in ihrer 27-jährigen Geschichte den Fokus auf die rechtliche Situation und die Herausforderungen von trans Menschen.
Es sei an der Zeit, dass lesbische, schwule, bisexuelle und intergeschlechtliche Menschen auch trans Menschen unterstützen, hielten die Organisatoren fest. Jede trans Person durchlaufe einen individuellen Transitionsprozes. «Von der sozialen über die medizinische bis hin zur rechtlichen Transition ist alles möglich und nichts zwingend notwendig.»
Sensibilisierung für geschlechtsneutrale Sprache
Wenn Betroffene ihre Identität offenbarten, erlebten sie oft Ablehnung aus der Familie, dem Arbeitsumfeld und von der Gesellschaft. «Wenn ihnen die korrekte Anrede und die Anerkennung ihrer Geschlechtsidentität verweigert und allzu intime Fragen gestellt werden, sind das zusätzliche Belastungen», hiess es.
Trans Menschen sollen als Mensch wahrgenommen und nicht auf das Trans-Sein reduziert werden, forderten die Teilnehmenden am Pride-Umzug deshalb. Zudem wiesen sie unter anderem auf die Bedeutung einer geschlechtsneutralen Sprache und die Benachteiligungen bei Krankenkassen-Zusatzversicherungen hin.
Vor und nach dem politischen Umzug wurde viel gefeiert: Nach der Corona-Pandemie-bedingten dreijährigen Unterbrechung konnte am Freitag- und Samstagabend auf dem Kasernenareal wieder das Zurich Pride Festival durchgeführt werden. Am grössten queeren Anlass der Schweiz traten verschiedene Musik-Acts auf.