Schweiz

Trotz hohem Goldpreis – Schmuck aus Edelmetallen ist weiterhin gefragt

Hoher Goldpreis

«Es kommen mehr Kunden mit Schmuckstücken vorbei»

17.08.2020, 13:17 Uhr
· Online seit 17.08.2020, 05:39 Uhr
Nach monatelangem Anstieg des Goldpreises schlägt der Kurs in den letzten Tagen Kapriolen. Dennoch ist Gold so viel Wert, wie schon lange nicht mehr. Das hat auch Auswirkungen auf die Bijouterien in der Ostschweiz.
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Manch ein Schmuckstück liegt seit Jahren ungenutzt und ungeliebt in der Schmuckschatulle – etwa die altmodische Goldbrosche der Grossmutter. Jetzt, wo der Goldpreis hoch ist, nehmen viele die Gelegenheit wahr, diese Stücke zu verkaufen. «Ein merkbarer Anstieg der Edelmetallkurse ab zehn Prozent bedeutet immer, dass mehr Kundinnen und Kunden mit ihren Schmuckstücken bei uns vorbeikommen», sagt Daniel Gut, Geschäftsleiter des traditionsreichen Schmuck- und Uhrengeschäftes in St.Gallen. Auch Andri Letta, Inhaber der Bijouterie Letta in Buchs bestätigt: «Wir hatten in letzter Zeit vermehrt Kunden, die Altgold bringen.»

Der Goldpreis hat in erster Linie Auswirkung auf die sogenannte Grammware, wie zum Beispiel Ketten, und den Preis von Trauringen. «Doch dies nur, wenn der Goldpreis länger hoch bleibt», sagt Daniel Gut. «Bei handgefertigten Schmuckstücken vom Goldschmied hingegen ist die prozentuale Teuerung viel geringer.» Hier macht die Arbeit des Goldschmiedes den grösseren Anteil des Preises aus.

Trotz Kapriolen bleibt der Goldpreis hoch

Seit Beginn der Coronakrise ist der Goldpreis kontinuierlich angestiegen. Letzte Woche ist er allerdings überraschend stark gefallen. Ironischerweise just in dem Moment, als einige Experten optimistische Prognosen für den Goldpreis abgegeben haben, wie die NZZ schreibt. Der Einbruch dürfte aber darauf zurückzuführen sein, dass die Anleger die Gewinne mitgenommen haben. Da aber kein baldiges Ende der Corona-Pandemie in Sicht ist, stehen die Chancen, dass der Goldpreis mittel- und längerfristig steigt, unverändert gut.

Dennoch machen sich die Bijouterien keine Sorgen um ihre Zukunft: Schmuck aus Gold und anderen Edelmetallen sind gefragter denn je. «Wir verkaufen mehr Schmuck», sagt beispielsweise Andri Letta in Buchs. «Doch bei bei Trauringen wird eher auf Platin gesetzt, statt auf Weissgold.»

Auch Weissgold ist viel teurer

Denn nicht nur Gold, auch Weissgold ist derzeit teurer, vor allem auch, wenn es sich um hochwertige Legierungen mit dem Edelmetall Palladium handelt. «Palladium kostet derzeit besonders viel», sagt der St.Galler Bijoutier Daniel Gut. Auch er empfiehlt seinen Kunden: «Man sollte sich bei einem Schmuckstück im Moment auch immer die Variante in Platin überlegen.» Platin wird derzeit zu einem eher tieferen Preis gehandelt.

Doch zurück zum der altmodischen Brosche in unserer Schmuckschatulle: Will man diese verkaufen, wendet man sich am besten an einen seriösen Käufer, in der Regel sind dies ortsansässige Bijouterien. «Auch stellt sich die Frage, ob man einfach Altgold verkauft oder ein Schmuckstück», sagt Gut. Wichtig sei auch, wie getestet werde. Und, dass man eine schriftliche Offerte erhält – so kann man den Preis bei verschiedenen Bijouterien einholen, was sich durchaus lohnen kann oder man kann sich auch den Verkauf nochmals durch den Kopf gehen lassen. Denn Goldbroschen sind wieder schwer im Kommen.

veröffentlicht: 17. August 2020 05:39
aktualisiert: 17. August 2020 13:17
Quelle: FM1Today

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