Und um weiteres Wachstum sicherzustellen, will die Grossbank mehr Geld in Technologie stecken. Die UBS will künftig ein weltweit tätiger digitaler Vermögensverwalter sein.
Im vierten Quartal verdiente die grösste Schweizer Bank 1,35 Milliarden US-Dollar. Das sind zwar 18 Prozent weniger als im Vorjahr, aber auch deutlich mehr als Analysten erwartet hatten.
Grund für den Rückgang zum Vorjahr sind zusätzliche Rückstellungen für den Prozess in Frankreich. Die UBS hat dafür weitere 740 Millionen Dollar zurückgestellt. Bisher standen hierfür nur 450 Millionen Euro in den Büchern.
Mitte Dezember war die Grossbank auch in zweiter Instanz vom Berufungsgericht in Paris wegen unerlaubter Geldgeschäfte und der Beihilfe zur Geldwäsche schuldig gesprochen worden. Das Gericht verlangt eine Zahlung von insgesamt 1,8 Milliarden Euro, wogegen die UBS allerdings erneut Berufung eingelegt hat.
Neues Aktienrückkaufprogramm
Auf das ganze Jahr gesehen wurden die Werte des Jahres 2020 klar übertroffen. Unter dem Strich verdiente die Bank 7,46 Milliarden Dollar (+14%). Entsprechend sollen auch die Aktionäre profitieren in Form einer höheren Dividende von 0,50 Dollar pro Aktie - nach 0,37 Dollar 2020.
Die UBS setzt aber auch auf Aktienrückkäufe - ein neues Programm soll schon bald starten. Insgesamt will die UBS im laufenden Jahr Aktien für bis zu 5 Milliarden Dollar zurückkaufen.
Verwaltete Vermögen bei 4,6 Bio USD
Ein Zeichen, dass die Bank bei Kunden weltweit gut ankommt und beharrlich akquiriert hat, ist der hohe Neugeldzufluss. Insgesamt hat die Bank im 2021 in ihrer Kernsparte globale Vermögensverwaltung (GWM) netto Neugelder in Höhe von rund 107 Milliarden Dollar angezogen.
Die verwalteten Vermögen auf Gruppenebene belaufen sich mittlerweile auf 4,6 Billionen Dollar. Mittelfristig sollen diese auf über 6 Billionen anwachsen und die «gebührengenerierenden Nettoneugelder» im GWM sollen über den Zyklus um mehr als 5 Prozent wachsen.
Um das zu schaffen, will die UBS vor allem auch Technologie und Digitalisierung nutzen und damit vor allem auch jüngere Kunden erreichen. «Wir expandieren in neue Kundensegmente, bauen neue Kompetenzen auf, erweitern unsere Präsenz und integrieren technologische Lösungen, um neue Wachstumsfelder zu erschliessen», so die Bank.
Wealthfront Beginn einer Digitaloffensive
In diesem Zusammenhang hat die UBS jüngst das US-Unternehmen Wealthfront übernommen. Mit dieser hat die Bank Millenials und vermögende Anleger der «Generation Z» im Visier. Ausserhalb der USA will die UBS künftig ähnliche digitale Vermögensverwaltungs-Modelle anbieten.
Die Investitionen in Technologie sollen also beschleunigt werden. Man werde auch künftig rund 10 Prozent des Ertrags investieren. Vor allem die strategischen IT-Investitionen sollen erhöht werden. Das soll das Wachstum der Grossbank sichern und gleichzeitig die Kosten für die Kundenbetreuung senken.
Kurzfristig sieht sich die UBS mit hohen Unsicherheiten konfrontiert. Das gegenwärtige Marktumfeld - geopolitische Sorgen wie auch der Blick auf die wirtschaftliche Erholung - könnten die Vermögenspreise wie auch die Kundenaktivitäten belasten, meinte die Bank. Hinzu komme die anhaltende Ungewissheit wegen der Coronapandemie und der global anziehenden Inflation.
Die Aktionäre sind aber begeistert von den heutigen News. Im frühen Handel legte die UBS-Aktie rund 6 Prozent zu.