(agl) Die Lockerung der Massnahmen vom 22. Juni hat zu einem erneuten starken Anstieg der Fallzahlen geführt, heisst es im Monitoring-Bericht, den das Bundesamt für Bevölkerungsschutz am Mittwoch veröffentlichte. «Die eingeführte Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und die Quarantäne für Einreisende aus Staaten oder Gebieten mit erhöhtem Ansteckungsrisiko scheinen keinen oder nur einen kleinen Effekt auf den Anstieg zu haben.»
Die Zunahme der Fälle werde hauptsächlich durch Veranstaltungen mit einer hohen Personenzahl verursacht, sei es in Discos und Bars, oder an Schul- und Kindergartenveranstaltungen. Mehrere Kantone fürchten gemäss dem Bericht, dass bei einem starken Anstieg der Fallzahlen ein systematisches Contact Tracing nicht mehr möglich sein wird. Ebenso sei es trotz intensiver Befragung oft nicht möglich, die Infektionsquelle im Contact Tracing zu ermitteln.
Bevölkerung ist der Schutzmassnahmen überdrüssig
Während die Verkehrsbetriebe und Kantone zwar der Meinung sind, dass die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr gut umgesetzt wird, sehen die Kantone auch Anlass zur Besorgnis. Sie haben gemäss dem Monitoring angegeben, dass die Bevölkerung «der Schutzmassnahmen überdrüssig» sei und diese «stellenweise komplett» ignoriere.
Das aktuelle Monitoring ist der 5. Vollzugsbericht zu den Coronamassnahmen und umfasst die Zeitspanne vom 4. bis zum 29. Juli. Der Bericht soll eine Übersicht über den Verlauf der Pandemie und vor allem über die Umsetzung der Massnahmen liefern.