Ein- bis zweimal pro Woche durchsucht die Polizei bei einem Jugendlichen in Zürich das Haus. Grund dafür ist pornografisches Material. 245 Jugendliche zeigte die Zürcher Staatsanwaltschaft 2022 laut «SonntagsBlick» wegen Pornografie an. Im Jahr davor waren es 188.
Meist haben die Jugendlichen über Social Media pornografische Fotos oder Videos verschickt. Dabei darf Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren auch weiche Pornografie weder gezeigt noch geschickt werden darf. Die jugendlichen Beschuldigten werden aber immer jünger. In Zürich waren die Verurteilten im Schnitt zuletzt 13,5 Jahre alt.
13-jähriges Mädchen befriedigte Jungen oral
Einer von ihnen ist ein 14-jähriger Junge. Der wegen Herstellung von Kinderpornografie Verurteilte filmte, wie ihn ein 13-jähriges Mädchen oral befriedigte. Ein anderer 13-Jähriger forderte daraufhin den Jungen auf, ihm das Video zu zeigen, filmte es ab und verschickte es auf Snapchat.
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Der 14-Jährige wird wegen verbotener Pornografie verurteilt und muss zur Strafe einen sogenannten Medienkurs besuchen. Die Höchststrafe für unter 15-Jährige ist, eine zehntägige persönliche Leistung zu erbringen.
Zugang zu Material sei so einfach wie nie zuvor
Patrik Killer, leitender Jugendanwalt in der Stadt Zürich, kommt zum Schluss, dass sich Mädchen Anerkennung wünschen, während es bei den Jungen um eine Art Trophäenjagd geht. Er stellt fest, dass Kinder und Jugendliche so einfach an pornografisches Material kommen wie nie zuvor. Die Eltern der Beschuldigten seien jeweils überrascht, wenn sie erfahren würden, was ihr Kind online mache. Sie kontrollierten, wann die Kinder zu Hause seien. Online schauten sie aber weniger genau hin.
Eltern rät Killer, ihre Kinder auf die Gefahren aufmerksam zu machen und darüber zu informieren, wie sie reagieren sollten, erhielten sie pornografische Bilder. Auch sei der Austausch mit anderen Eltern wichtig.
(bza)