Schweiz

Vorerst keine Entlastung für Spitäler: Omikron-Variante ist auf dem Vormarsch

Experten zur aktuellen Coronasituation

Vorerst keine Entlastung für Spitäler: Omikron-Variante ist auf dem Vormarsch

21.12.2021, 16:33 Uhr
· Online seit 21.12.2021, 16:05 Uhr
Die Omikron-Fälle in der Schweiz nehmen rasant zu. Die Experten des Bundes erwarten daher vorerst keine Entlastung in den Spitälern. Zudem sollen sich ältere Menschen schnellstens boostern, damit schwere Verläufe verhindert werden können.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

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Etwas Positives konnte heute am Point de Presse gesagt werden: Die Geschwindigkeit bei Neuinfektionen verlangsamt sich. «Es besteht mindestens kurzfristig die Möglichkeit, dass die Spitaleinweisungen in den nächsten Tagen sinken werden», so Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung beim BAG. Die Belastung der Spitäler sei aber weiterhin hoch. Eine deutliche Abnahme bei den schweren Fällen könne man kurzfristig nicht erwarten.

Daher sei es essenziell, dass man die Auffrischimpfung jetzt mache. Vor allem die ältere Bevölkerung solle sich möglichst rasch boostern. Dies, damit man schwere Verläufe verhindern könne, so Christoph Berger, Präsident Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF).

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

Omikron deutlich ansteckender als Delta

Omikron sei nämlich deutlich ansteckender als die Delta-Variante. Darum komme es zu vielen Impfdurchbrüchen. Die Auffrischimpfung gebe aber zumindest vorübergehend eine gute Verbesserung der Immunisierung. Deshalb werde diese nun bereits ab vier Monaten empfohlen.

Die Datenlage zu Omikron sei aber noch sehr begrenzt, so Berger weiter. «Ob die Ansteckung mit der neuen Variante schwerer verlaufen werde, kann noch nicht gesagt werden. Klar ist nur, dass sie mehr Ansteckungen verursacht», sagt Berger. Darum dürfte sie auch zu zusätzlichen Hospitalisationen und Todesfällen führen.

Omikron macht bald mehr als 50 Prozent der Fälle aus

Rund 10 bis 20 Prozent der Fälle in der Schweiz seien mittlerweile auf Omikron zurückzuführen. Vor allem in städtischen Ballungsräumen. «Alle drei bis vier Tage werden sich die Omikron-Fälle verdoppeln», warnt Patrick Mathys. «Es könnte dieses Jahr noch passieren, dass die Omikron-Variante mehr als 50 Prozent der Fälle ausmachen wird.» Dies sei aber ganz sicher in der ersten Januarhälfte zu erwarten.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

Mit dieser Ausgangslage prognostiziert er, dass sich die Situation in den Spitälern nicht entspannen wird. «Der Druck wird wieder steigen.» Die Schweiz müsse sich auf eine Vielzahl erkrankter Personen in äusserst kurzer Zeit gefasst machen. Die kurzzeitig positive Entwicklung der Fallzahlen sei eher die Ruhe vor einem möglichen weiteren Sturm.

Kinderimpfstoff kommt im Januar

Auch die Kinderimpfung war an der Medienkonferenz Thema. Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte sagt: «Grundsätzlich sind die Kapazitäten sowohl für die Auffrisch- als auch für die Kinderimpfungen bereit. Allerdings gibt es kantonale Unterschiede.» Die Kapazitäten für die Auffrischimpfungen seien angepasst worden. Es gebe noch freie Kapazitäten, da die Booster je nach Kanton unterschiedlich gut genutzt werden.

Der Kinderimpfstoff werde laut den Experten Anfang Januar verfügbar sein und die Eltern, die ihre Kinder impfen wollen, würden den Impfstoff bekommen.

(van)

veröffentlicht: 21. Dezember 2021 16:05
aktualisiert: 21. Dezember 2021 16:33
Quelle: PilatusToday

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